Robeco veröffentlicht globale Studie zu Klimawandel und Dekarbonisierung
Die Fondsgesellschaft Robeco veröffentlicht die „2022 Global Climate Survey“. Die globale Umfrage beleuchtet, wie institutionelle Anleger Klimawandel, Biodiversität und Stewardship sehen. Insgesamt wurden 300 der weltgrößten institutionellen Anleger und Wholesale-Investoren in Europa, Nordamerika und im Raum Asien-Pazifik befragt. Gemeinsam repräsentieren sie ein verwaltetes Vermögen von insgesamt 23,7 Billionen US-Dollar.
Der von CoreData Research durchgeführte „2022 Global Climate Survey“ von Robeco zeigt: Investoren betrachten den Klimawandel als eines der wichtigsten ESG-Themen, mit dem sie konfrontiert sind – ESG steht für die Nachhaltigkeitsaspekte Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). Für drei Viertel (75 Prozent) der Anleger ist der Klimawandel mittlerweile ein zentraler oder wichtiger Aspekt in ihrer Anlagepolitik (2020: 34 Prozent).
Nahezu die Hälfte der Investoren hat eine öffentliche Zusage abgegeben, bis 2050 in Anlageportfolios Treibhausgasemissionen von netto null zu erreichen, oder ist im Begriff, dies zu tun. In Nordamerika haben sich allerdings nur elf Prozent der Investoren auf das Netto-Null-Ziel verpflichtet. Das sind deutlich weniger als in Europa (40 Prozent) und im Raum Asien-Pazifik (31 Prozent).
Laut der Umfrage wollen sich immer mehr Anleger von Öl- und Gasunternehmen trennen. Der Anteil der betreffenden Investoren verdoppelt sich von elf Prozent auf 22 Prozent in den nächsten zwei Jahren.
Zu den wichtigsten Ergebnissen des diesjährigen Climate Survey zählt das zunehmende Bestreben der Anleger, positive Veränderungen in der Realität zu bewirken. Das zeigt sich zum einen in der Verbreitung thematischer Investments mit Ausrichtung auf nachhaltigkeitsorientierte Inhalte wie Erneuerbare Energien oder umweltfreundliche Technologie. Nahezu drei Viertel (70 Prozent) der Investoren setzen derzeit thematische Investmentstrategien um. Dabei haben Anleger in Europa und im Raum Asien-Pazifik einen Vorsprung gegenüber Investoren in Nordamerika.
Zum anderen ist der Anteil der Anleger, für die Active Ownership ein zentraler oder wichtiger Faktor in ihrer Investmentpolitik ist, von 54 Prozent vor zwei Jahren auf aktuell 73 Prozent gestiegen. Zwar ist dieser Trend unter europäischen Investoren am stärksten (Anstieg von 81 Prozent auf 90 Prozent in den vergangenen beiden Jahren), doch auch in Nordamerika (von 60 Prozent auf 68 Prozent) und im Raum Asien-Pazifik (von 80 Prozent auf 82 Prozent) ist er zu verzeichnen. Netto-null-CO2-Emissionen, Abfallreduzierung rund um den Globus, ein Ende der Abholzung und der Schutz der Biodiversität gelten als die entscheidenden umweltbezogenen Engagement-Themen, auf die in den nächsten zwei bis drei Jahren der Fokus zu legen ist.
Ein weiteres Ergebnis: Das Bewusstsein der Anleger für die Artenvielfalt hat sich mehr als verdoppelt: Gaben vor zwei Jahren lediglich 19 Prozent der Investoren Biodiversität als einen für ihre Anlagepolitik wichtigen Faktor an, sind es heute 41 Prozent. Allerdings ist die Umsetzung nach wie vor herausfordernd: So mangelt es nach Angaben von 50 Prozent der Investoren an Research-Daten, Ratings und Unternehmensinformationen zu Biodiversität. Darüber hinaus sehen 43 Prozent einen Mangel an geeigneten Anlageprodukten und -strategien als Hindernis, um Biodiversität zu berücksichtigen, während 46 Prozent eine ungenügende Nachfrage seitens der Endanleger nennen. (DFPA/JF1)
Die 1929 gegründete Fondsgesellschaft Robeco mit Sitz in Rotterdam ist seit 2013 eine Tochtergesellschaft der japanischen Investmentbank Orix. Das Unternehmen beschäftigt über 900 Mitarbeiter in 17 Niederlassungen weltweit und verwaltet ein Vermögen in Höhe von rund 200 Milliarden Euro in aktiven Anlagestrategien für private und institutionelle Anleger.