Rohrer Immobilien: 2021 ist Chance für Ende von monotonen Strukturen
Nach Angaben des Immobiliendienstleisters Rohrer Firmengruppe befinden sich sowohl der Einzelhandels- als auch der Büroimmobilienmarkt mitten in einem grundlegenden Wandel. Sven Keussen, Sprecher der Rohrer Firmengruppe: „2021 wird der Auftakt des Umbruchs für diese beiden Assetklassen sein, die sich seit der Pandemie unter erheblichem Anpassungsdruck befinden.“
Für München sei aktuell noch nicht absehbar, ob und inwieweit der Lockdown negativen Einfluss auf die Preise im Bürosegment haben wird. Auf der einen Seite spreche eine hohe Vorvermietungsquote bei laufenden Projektentwicklungen derzeit eher für Preisstabilität und Ausgeglichenheit zwischen Angebot und Nachfrage. Auf der anderen Seite werden einige Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen ihre Büroarbeitsplätze reduzieren und Homeoffice in Kombination mit Desk-Sharing einführen.Infolgedessen sei abzusehen, dass es eine Bereinigung bei den nicht mehr zeitgemäßen Büroflächen geben beziehungsweise ein Modernisierungs- und Renovierungsdruck einsetzen werde. Zudem werden laut Analyse für leerstehende Büroimmobilien wieder Umwandlungsoptionen beispielsweise in Wohnen geprüft werden. Keussen: „Die Projektentwickler benötigen hierfür seitens der Stadt flexible Handlungsoptionen und kurze Bearbeitungszeiten zur Verkürzung der Planungszyklen. Der Gesetzesgeber ist dabei gefordert, auch die Option von Rückumwandlung von Wohnen in Büro zu vereinfachen. Das würde die Akzeptanz bei Entscheidern spürbar erhöhen.“
Im Bereich Retail habe der zweite Lockdown zu spürbaren Auswirkungen geführt. So sei in 1B-Lagen, wie beispielsweise der Hohenzollernstraße in München, eine große Anzahl von Ladenlokalen dauerhaft aufgegeben worden. Dies sei ein Indikator dafür, dass kleinere Einzelhändler und Gastronomiebetriebe deutlich schneller kapitulieren mussten. „Mobilitätskonzepte und Flexibilisierung bei den Nutzungsgenehmigungen sind auch hier eine große Chance für die vor Corona filialisierten Innenstädte und deren typisiertem Angebot mit leblosen Strukturen – vor allem – nach den Öffnungszeiten. Die Zeit nach dem Lockdown sollte als Chance begriffen werden, pulsierendes Leben, pluralistisches Angebot und eine gesunde Mischung aus Kultur, Gastronomie und kreativen Einzelhandelsangeboten wieder in die Stadt zurückzuholen und mit Leben zu füllen“, sagt Keussen.
Dazu müsse die Stadt leicht erreichbar sein und wieder ihre zentrale Funktion und Magnetwirkung ausüben können. „Sollten die Städte diese Chance verstreichen lassen, werden die Innenstädte veröden, da Infrastruktur und Urbanität auch für andere Nutzungen wie Wohnen, Bildung oder Hotel wichtige Kriterien sind“, führt Keussen aus. „Das Jahr 2021 hat die Chance, das Ende von monotonen Strukturen einzuläuten, hin zu größtmöglicher Flexibilität“, so Keussen in seinem Fazit. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Rohrer
Rohrer ist ein inhabergeführtes Immobilienberatungsunternehmen für private, gewerbliche und institutionelle Nutzer und/oder Eigentümer. Es wurde 1919 gegründet und ist in den Bereichen Verwaltung, Bewertung, Vermarktung und Objektoptimierung von Wohn-, Gewerbe- und Industrieimmobilien sowie im Bereich Bauträgerservice tätig. Zudem berät Rohrer bei Asset Management-Themen und fungiert als Berater von Erbengemeinschaften, Stiftungen und Family Offices.