Rückschlag: Covid-19 dämpft das Sparverhalten für die Altersvorsorge
Frauen in Deutschland sind besonders stark von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19 Krise betroffen. Demnach mussten 22 Prozent der Frauen in den vergangenen zwölf Monaten Einkommenseinbußen hinnehmen und hatten durchschnittlich 517 Euro brutto pro Monat weniger zur Verfügung. Dies habe nicht nur einen Einfluss auf die aktuellen Ausgaben, sondern wirke sich auch auf ihre finanzielle Zukunft aus. Jede Sechste legt weniger für ihre Rente zurück und muss damit eine Altersarmut riskieren. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Vermögensverwalters Fidelity International.
Dieser Einkommensrückgang wirkt sich auf die Möglichkeiten aus, für die eigene Zukunft zu sparen und zu investieren. Drei von zehn Frauen (29 Prozent) gaben an, dass sie weniger als vorher sparen. 24 Prozent haben zudem weniger investiert. Diese Auswirkung auf die langfristigen Ersparnisse wird von den jungen weiblichen Befragten am stärksten empfunden. Jede Vierte (22 Prozent) zwischen 18 und 34 hat ihre Rentenersparnisse in den vergangenen zwölf Monaten reduziert.
Ein Großteil der Befragten verlasse sich beim Thema Finanzen weiterhin auf ihren Partner. 61 Prozent der Frauen in einer Partnerschaft führen ein gemeinsames Konto oder überlassen ihrem Mann die komplette Verwaltung der Haushaltsfinanzen. Nur jede dritte Frau (29 Prozent) denkt, dass Investieren etwas für sie ist.
„Die letzten zwölf Monate haben zweifelsohne jeden von uns herausgefordert. Allerdings waren - und sind - Frauen unverhältnismäßig stark von der Pandemie betroffen. Um nicht im Gender-Pension-Gap zu landen, müssen vor allem Frauen jetzt handeln. Ein Lichtblick ist aber, dass 50 Prozent der Befragten sich für das Thema Finanzen interessieren. Der Wille ist also da, aber es fehlt der erste Schritt. Eine unbegründete Zurückhaltung, denn viele Studien belegen, dass Frauen durch ihre besonnene Art in Krisen gegenüber Männern im Vorteil und die besseren Anlegerinnen sind. Langfristig am Kapitalmarkt investiert zu sein, ist der Imperativ der Altersvorsorge“, sagt Claudia Barghoorn, Head of Personal Investing and Wealth Services.
Um den Rückgang des persönlichen Einkommens auszugleichen, waren 31 Prozent der Frauen dazu gezwungen, auf ihre Ersparnisse zurückzugreifen, um die täglichen Ausgaben zu decken. 14 Prozent liehen sich Geld von Familie und Freunden, und neun Prozent der 18- bis 34-Jährigen nahmen einen zweiten Job an, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Befragt wurden online zwischen dem 7. und 13. Januar 2021 insgesamt 2.008 Deutsche in Privathaushalten befragt. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Fidelity
Fidelity International bietet Investment- und Altersvorsorgelösungen an. Das unabhängige Unternehmen in Privatbesitz ist an 25 Standorten vertreten und verwalten ein Vermögen von rund 401,9 Milliarden Euro. Zu den Kunden gehören Zentralbanken, Staatsfonds, große Unternehmen, Finanzinstitute, Versicherungen, Vermögensverwalter und Privatanleger.