Ruhrgebiet: Logistikmarkt erzielt bestes Ergebnis der vergangenen sechs Jahre
Der Lager- und Logistikflächenmarkt des Ruhrgebiets konnte ein außergewöhnliches erstes Halbjahr verzeichnen. Mit einem Flächenumsatz von 378.000 Quadratmetern wurde das gute Vorjahresergebnis um 133 Prozent übertroffen. Auch der Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre wurde mehr als verdoppelt, was einem neuen Rekordergebnis entspricht. Dies ergibt die Analyse vom Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
„Verantwortlich für diese dynamische Entwicklung ist eine große Anzahl an großvolumigen Abschlüssen. Zu nennen ist hierbei in erster Linie die Adam Opel AG, die in Bochum ein 95.000 Quadratmeter großes Logistikzentrum für Ersatzteile baut“, sagt Christopher Raabe, Head of Industrial Letting bei BNPPRE. „Dieses Großprojekt wirkt sich auch auf den Neubauanteil aus, der mit knapp 92 Prozent am Flächenumsatz im ersten Halbjahr extrem hoch ist.“ Gleiches gilt für Eigennutzer, die fast 44 Prozent zum Ergebnis beitragen. Bis auf eine Ausnahme wurden alle Großabschlüsse über 10.000 Quadratmeter in Built-to-suit-Lösungen realisiert. Dort spiegelt sich das zu geringe Bestandsangebot, gerade im großflächigen Segment, laut BNPPRE eindeutig wider.
Im Ruhrgebiet entfällt knapp die Hälfte (49 Prozent) des Flächenumsatzes auf Handelsunternehmen. Auf dem zweiten Platz folgen Produktionsunternehmen, deren Anteil bei rund einem Drittel liegt. Damit verdrängen sie die üblicherweise stärkeren Logistikunternehmen mit knapp 17 Prozent auf Rang drei. Aufgrund des Opel-Abschlusses sei die Branchenverteilung vor allem aktuellen Entwicklungen geschuldet und gebe nicht die grundsätzlichen Strukturen wider.
Die hohe Zahl großflächiger Verträge bestimmt auch die Verteilung des Umsatzes über die jeweiligen Größenklassen. Insgesamt konnten fünf Deals im Segment über 20.000 Quadratmetern registriert werden und machen 74 Prozent des Gesamtflächenumsatzes aus. Mit weiteren knapp 13 Prozent waren Verträge zwischen 5.000 und 8.000 Quadratmetern beteiligt, die damit den zweiten Platz belegen. Nur knapp dahinter folgt die Klasse von 8.000 bis 12.000 Quadratmeter, die für gut zehn Prozent des Resultats verantwortlich zeichnet. Der Anteil der Kategorie zwischen 12.000 und 20.000 Quadratmetern liegt bei drei Prozent.
„Auch für das zweite Halbjahr ist von einer weiterhin starken Nachfrage auszugehen, die von der unverändert stabilen Konjunktur mitgetragen wird. Wesentliche Impulse dürften auch im weiteren Jahresverlauf von Großabschlüssen, insbesondere seitens der Handelsunternehmen, ausgehen. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit, dass erneut ein außergewöhnliches Halbjahr erzielt beziehungsweise das vorherige sogar übertroffen werden kann, durchaus gegeben. Vieles spricht also dafür, dass im Ruhrgebiet erstmals die Schwelle von 600.000 Quadratmetern Jahresumsatz überschritten werden kann und ein Rekordumsatz erzielt wird“, fasst Raabe die weiteren Aussichten zusammen.
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. Das Unternehmen beschäftigt 3.800 Mitarbeiter und verwaltet ein Immobilienvermögen in Höhe von 22 Milliarden Euro. (JF1)