Salamon-Report: Situation auf Tanker- und Bulkermärkten unverändert
„Die Tankerreeder können sich entspannt zurücklehnen und das Leben genießen weiland bei den Bulkerreedern die Stimmung düster bleibt“, auf diesen Nenner bringt die Salamon-Gruppe die aktuelle Situation in der Tank- und Bulkschifffahrt in ihrem monatlich erscheinenden „Tanker & Bulker Report“.
Die Charterraten bei den Bulkern verharren auf einem „miserablen“ Niveau und daran sollte sich in naher Zukunft auch nicht viel ändern. So haben soeben die Drewry Shipping Consultants ihre gemäß früheren Studien für 2015 prognostizierte Markterholung auf 2017 verschoben, so der Report. Auch die Nachrichten aus China würden nichts Gutes verheißen, denn die zweitgrößte Wirtschaftsnation der Welt hat mit Sättigungstendenzen zu kämpfen. Im vergangenen Jahr ging die Stahlnachfrage erstmals seit 1981 zurück - um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für 2015 wird ein weiterer Rückgang um sechs Prozent vorhergesagt.
Einer der wenigen Lichtblicke bei Bulkern seien laut Salamon die zunehmenden Verschrottungsaktivitäten. Am häufigsten würden derzeit Caper verschrottet. Bislang seien circa 9,7 Millionen deadweight tonnage (dwt) auf die Strände geschickt worden, was ungefähr 60 Einheiten entsprechen soll. Dabei sei das Durchschnittsalter von 28,6 Jahren in 2010 auf 20,6 Jahre in 2015 gesunken. Die Abwrackungsmenge der Caper sei in diesem Jahr (per 10. Mai) nach Angaben eines Londoner Brokers fast fünfmal so hoch wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Angesichts von Charterraten, die allesamt auf erfreulichem Niveau verharren würden, sei das Interesse der Tankerreeder an der Verschrottung ihrer Schiffe gering. Bis auf die Handysize-Tanker, die noch einen besonders hohen Anteil an Schiffen haben, die über 20 Jahre alt sind, wird bei den anderen Größen deutlich weniger als im Vorjahr verschrottet. In diesem Jahr seien erst zwei VLCC, ein Aframax und vier Panamaxe verschrottet worden. Kein Suezmaxreeder habe sich von seinem Schiff getrennt.
„Die ersten vier bis fünf Monate des Jahres 2015 sind für die Tankerreeder bislang sehr gut gelaufen. Sicherlich wird es jetzt saisonal etwas ruhiger werden. Aber das ist kein Grund zur Unruhe“, sagt das Tanker & Bulker Report Team der Salamon-Gruppe.
Quelle: „Tanker & Bulker Report“ der Salamon AG
Die Salamon AG ist ein reedereiunabhängiger Initiator von Schiffsbeteiligungen. Fast 10.000 Gesellschafter halten Anteile an den unter dem Markenzeichen SAG-Fonds bekannten Schiffsbeteiligungen, deren Investitionsvolumen über 800 Millionen Euro beträgt. Sitz der Gesellschaft ist Dortmund. (TH1)