Savills: Gewerbeinvestmentmarkt Deutschland mit Rekordjahr
Der deutsche Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien schloss die 2010er Jahre mit einem neuen Umsatzrekord ab: Das Transaktionsvolumen im gerade beendeten Jahr belief sich auf etwa 70,8 Milliarden Euro (plus neun Prozent gegenüber 2018), womit erstmals die Marke von 70 Milliarden Euro übertroffen wurde. Das meldet der Immobilienberater Savills. Allein im Dezember wurden circa 16,1 Milliarden Euro umgesetzt, gleichbedeutend mit dem höchsten Monatsumsatz aller Zeiten.
Fast die Hälfte des Rekordvolumens, rund 48 Prozent, entfiel auf Büroimmobilien, die damit die mit Abstand umsatzstärkste Nutzungsart sind und ihren Umsatzanteil gegenüber ihrem bereits hohen Vorjahreswert (44 Prozent) nochmals steigern konnten. Das Einzelhandelssegment, der traditionelle Hauptkonkurrent von Büroimmobilien beim Werben um Investorengeld, verlor weiter an Boden und kam auf einen Umsatzanteil von nur noch 20 Prozent – der niedrigste Wert im laufenden Zyklus. Es folgen Logistikimmobilien und gemischt genutzte Objekte (jeweils zehn Prozent). Unabhängig von der Nutzungsart lag der Investorenfokus auf den Top-7-Städten – 56 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens entfielen 2019 auf sie, während es im Durchschnitt der fünf vorangegangenen Jahre lediglich 51 Prozent waren. Berlin und München stechen mit einem Transaktionsvolumen von 11,7 Milliarden Euro beziehungsweise 9,4 Milliarden Euro (jeweils ohne Umland) aus der Riege der Top 7 nochmals heraus.
Die Investorenpräferenz für große Volumina drücke sich auch im durchschnittlichen Volumen je Transaktion aus, das mit rund 33 Millionen Euro einen neuen Spitzenwert erreicht hat. Doch obwohl es sich bei den drei größten Transaktionen des vergangenen Jahres um Portfolios handelte (Dream Global, Millennium, Aroundtown-Anteil), waren es vor allem großvolumige Einzeltransaktionen, die zu diesem Anstieg geführt haben. Zum ersten Mal überhaupt wurden in einem Kalenderjahr mehr als hundert Einzelobjekte für mindestens 100 Millionen Euro verkauft. Hinzu kommen rund vierzig Portfolios in dieser Größenklasse.
Trotz des rekordhohen Preisniveaus lockte der deutsche Immobilienmarkt einheimische wie ausländische Käufer gleichermaßen an. Wie schon in den fünf Jahren zuvor entfiel etwas mehr als die Hälfte des Transaktionsvolumens auf deutsche Käufer. Unter den ausländischen Investoren blieben US-Amerikaner mit einem Anteil von 13 Prozent die aktivste Käufernation. Europäische Käufer haben ihren Anteil gegenüber den Vorjahren auf 31 Prozent erhöht (Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre: 27 Prozent), während asiatische Investoren weniger aktiv waren (2019: drei Prozent; Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre: fünf Prozent). Nationenübergreifend waren Asset-/Investment-Manager mit einem Ankaufsvolumen von circa 32,3 Milliarden Euro die größte Käufergruppe. Ihnen standen auf Verkäuferseite überwiegend Projektentwickler mit einem Verkaufsvolumen von 13,5 Milliarden Euro gegenüber. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt über 39.000 Mitarbeiter in mehr als 600 Niederlassungen weltweit.