Savills: Investitionen in Nischensegmente legen europaweit zu
Laut einer Untersuchung des Immobiliendienstleisters Savills haben sich alternative Immobiliensegmente (alles außer Büro, Handel, Industrie/Logistik) zum festen Bestandteil des europäischen Gewerbeinvestmentmarktes entwickelt. Im vergangenen Jahr entfielen 25 Prozent des gesamten europäischen Transaktionsvolumens auf diese Nischensegmente. Das sind drei Prozentpunkte mehr als im Jahr davor und zehn Prozentpunkte mehr als 2007.
Laut Savills konnten alternative Anlageobjekte in Europa bei Investoren über die vergangenen 15 Jahre hinweg an Beliebtheit gewinnen. Die Allokationen stiegen um etwa 25 Prozent jährlich. Ein wesentlicher Grund seien die im Vergleich zu Büro-, Handels- und Industrie-/Logistikimmobilien höheren Renditen. So liegen die durchschnittlichen Spitzenrenditen für diese Immobilien im vereinigten Königreich bei rund 6,0 Prozent und damit deutlich über den 4,6 Prozent bei den etablierten Nutzungsarten. Wesentliche Merkmale von Nischensegmenten wie studentisches Wohnen, Seniorenwohnen sowie Gesundheits- und Freizeitimmobilien seien eine vergleichsweise geringe Liquidität, weniger Markttransparenz sowie ihr antizyklischer Charakter.
Die Nachfrage werde jedoch nicht nur durch die höheren Renditen, sondern auch durch langfristige demografische Trends, wie der Alterung der Bevölkerung und der wachsenden Anzahl an internationalen Studenten und Touristen, angetrieben.
Im Jahr 2015 entfielen nahezu 50 Prozent des gesamten europäischen Transaktionsvolumens bei alternativen Anlageobjekten auf das Vereinigte Königreich (circa zehn Milliarden Euro). Deutschland liegt mit 25 Prozent (rund 5,2 Milliarden Euro) an zweiter Stelle und Schweden mit 13 Prozent an dritter. Der größte Teil des Transaktionsvolumens entfiel dabei auf Gebäude mit einer Mischnutzung, typischerweise bestehend aus Wohn- und Büroeinheiten mit Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss. Sie machten fast ein Drittel des Gesamtvolumens aus. Auf Gesundheitseinrichtungen und Seniorenunterkünfte entfielen 14 Prozent, auf studentisches Wohnen zwölf Prozent und auf automobilbezogene Nutzungen (Parkflächen, Raststätten, Tankstellen und Autohäuser) acht Prozent.
Die Aussicht auf konjunkturunabhängiges, stabiles Einkommen locke ebenfalls Investoren in die Nischensegmente. Savills erwartet daher, dass Investoren, die in preislicher Hinsicht aus dem umkämpften britischen Markt gedrängt wurden, nun ihre Aufmerksamkeit auf das europäische Festland verlagern, wo sich zukünftig vergleichbare Wachstumsraten im Marktsegment der alternativen Anlageobjekte zeigen werden. Laut Untersuchung zählen zu den Schlüsselsektoren mit den künftig stärksten Aktivitäten die Märkte für Gesundeinheitsimmobilien und studentisches Wohnen in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, den nordischen Ländern und zunehmend auch Spanien.
Quelle: Presseinformation Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt 27.000 Mitarbeiter in 600 Niederlassungen weltweit. (mb1)