Schroders glaubt an neuen Bullenmarkt für Gold
Es könnte zu einer großen Umschichtungswelle von passiven Exchange Traded Funds (ETF) und anderen traditionellen Anlagen zu Gunsten von Gold kommen, schreibt der Vermögensverwalter Schroders und verweist darauf, dass die Anlageklasse Gold in den Portfolios unterrepräsentiert ist.
Gold sei im Jahr 2012 stark nachgefragt gewesen. Die entsprechenden ETF stellten zu dieser Zeit rund zehn Prozent aller ETF-Anlagen dar. Seither hätten ETF aller Anlageklasse expandiert und bei Anleihen und Aktien habe es einen Bullenmarkt gegeben. Gleichzeitig und teilweise aufgrund dessen, teilt Schroders mit, sind die Bestände der Gold-ETF von rund 85 Millionen Unzen im Jahr 2012 auf rund 68 Millionen Unzen im August 2017 zurückgegangen. Damit stellen Gold-ETF inzwischen noch zwei Prozent aller Indexfonds-Investments dar.
Schroders weist darauf hin, dass die Notenbanken seit 2008 rund 15 Billionen US-Dollar an Liquidität in die globalen Finanzmärkte gespült hätten und sobald die Anleger wieder stärker in Gold investieren, für Gold-ETF-Bestände ein entsprechendes Aufwärtspotenzial bestehen würde.
Nordamerikanische Goldaktien hätten nach einer Gewichtung von rund zwei Prozent im Jahr 2012 aktuell in den Indizes S&P-500 und TSX eine Gewichtung von 0,6 Prozent. Beim Blick auf die geringe Gewichtung weisen die Vermögensverwalter darauf hin, dass die Goldproduzenten in den USA und Kanada zusammen eine Marktkapitalisierung von weniger als 150 Milliarden US-Dollar repräsentieren. Das sei wenig und unterstreiche den Seltenheitswert, den Goldaktien besitzen, sollte eine Goldhausse in Gang kommen.
Angesichts der steigenden geopolitischen Risiken sowie der zunehmenden Gefahr von Inflation und negativer Realverzinsung überrascht Schroders die relativ geringe Positionierung in diesem Edelmetall. Für Gold sei dies in einer Welt, in der Liquidität reichlich vorhanden ist und finanzielle Vermögenswerte hoch bewertet sind, positiv.
Quelle: Kapitalmarktbericht Schroders
Schroders ist eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in London. Das 1804 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit über 4.100 Mitarbeiter in 41 Niederlassungen und betreut ein Vermögen von 476,3 Milliarden Euro für private und institutionelle Anleger. (Stand: 30. Juni 2017) (TS1)