Schroders: Lebenshaltungskosten im Ruhestand werden meist unterschätzt
15 Prozent der Ruheständler aus den Industriestaaten und den größten Schwellenländern beziehen kein ausreichendes Einkommen, um komfortabel leben zu können. Dies ist ein Ergebnis der „Global Investor Study 2018“ der Vermögensverwaltung Schroders, für die mehr als 22.000 Anleger aus 30 Ländern befragt wurden.
Weltweit gehen noch nicht im Ruhestand befindliche Befragte davon aus, dass sie durchschnittlich 34 Prozent ihrer Ruhestandsbezüge für die Lebenshaltung ausgeben werden. Tatsächlich aber müssen Ruheständler dafür fast 50 Prozent ihrer Einkünfte aufwenden. Und auch in Deutschland ist dieser Irrglaube weit verbreitet: Die hierzulande befragten Personen erwarten, für die Lebenshaltung nur 38 Prozent ihrer Ruhestandsbezüge einsetzen zu müssen, wohingegen in der Realität 47 Prozent hierfür aufgebracht werden müssen.
Die Studie habe damit gezeigt, dass zwischen den Erwartungen und der finanziellen Realität des Lebens im Ruhestand eine Lücke klaffe. Weltweit betrachtet sind die Einkünfte von Ruheständlern niedriger, als Personen, die sich dem Rentenalter nähern, dies gegenwärtig erwarten. Weniger als die Hälfte (43 Prozent) aller global befragten Ruheständler räumten ein, dass ein etwas höheres Einkommen hilfreich wäre, während 42 Prozent angaben, dass sie über ein ausreichendes Einkommen verfügen, um im Ruhestand komfortabel zu leben. 15 Prozent verfügen über kein ausreichendes Einkommen für einen komfortablen Ruhestand. In Deutschland bezeichneten 48 Prozent der Ruheständler ein etwas höheres Einkommen als hilfreich, wohingegen von 44 Prozent das tatsächlich zur Verfügung stehende Einkommen als ausreichend empfunden wird.
Personen ab einem Alter von 55 Jahren, die schon näher am Ruhestand sind, könnten eine böse Überraschung erleben, wenn sie sich zu viel von ihren Ruhestandsbezügen erwarten. Sie gehen weltweit davon aus, dass sie durchschnittlich 74 Prozent ihres aktuellen Gehalts benötigen werden, um im Ruhestand komfortabel zu leben. Bezogen auf Personen in Deutschland fällt diese Zahl mit 67 Prozent ihres aktuellen Gehalts etwas geringer – und damit realistischer – aus. Tatsächlich aber erhalten Ruheständler weltweit nur durchschnittlich 61 Prozent ihres letzten Jahresgehalts. Am größten ist der Abstand in Asien, wo Ruheständler auf 59 Prozent ihres letzten Gehalts kommen, während Personen, die kurz vor dem Ruhestand stehen, mit 76 Prozent rechnen.
Am geringsten ist die Lücke bei Anlegern in Europa. Dort erhalten Ruheständler 63 Prozent ihres letzten Gehalts, während Personen, die kurz vor dem Ruhestand stehen, davon ausgehen, dass sie 72 Prozent benötigen werden. In Deutschland erhalten Ruheständler im Mittel 65 Prozent ihres letzten Gehalts als Ruhestandsbezug, wohingegen die kurz vor dem Ruhestand stehenden Personen denken, dass sie 67 Prozent benötigen werden. Gleichzeitig investieren Ruheständler auf der ganzen Welt weiter erhebliche Beträge und nutzen 19 Prozent ihrer gesamten Altersersparnisse für die Geldanlage. Demgegenüber gehen Personen, die den Ruhestand noch vor sich haben, davon aus, dass sie lediglich neun Prozent ihrer Ruhestandsersparnisse investieren werden. Für Deutschland fallen diese Zahlen ähnlich aus: Ruhestandsanwärter erwarten, lediglich sieben Prozent ihrer Ersparnisse zu investieren, wohingegen die Ruheständler tatsächlich 16 Prozent ihrer Altersersparnisse anlegen.
Quelle: Pressemitteilung Schroders
Schroders plc ist eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in London. Das 1804 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit über 4.600 Mitarbeiter in 41 Niederlassungen und betreut ein Vermögen von 503,6 Milliarden Euro für private und institutionelle Anleger. (Stand: 31. Dezember 2017) (mb1)