Schroders sieht attraktives Investmentumfeld für Private Markets Investments
Im aktuellen Kapitalmarktausblick blickt Nils Rode, Chief Investment Officer (CIO) beim britischen Wealth Manager Schroders Capital, auf die aktuelle Marktsituation an den Private Markets und beleuchtet unter anderem die besonderen Chancen in den Bereichen Private Equity und bei internationalen Immobilieninvestments.
Die Normalisierung der Kapitalbeschaffung und Bewertungskorrekturen schaffen vielversprechende Anlagemöglichkeiten für Private Markets-Investments. Die Revolution in der Künstlichen Intelligenz (KI) und andere langfristige Trends machen einige Privat Markts-Strategien zudem besonders attraktiv.
Aktuell haben die Private Markets im Hinblick auf Kapitalbeschaffung, Investitionstätigkeit und Bewertungen weitgehend wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht, was ein günstiges Umfeld für neue Investitionen schafft. In einigen Bereichen kam es sogar zu einer Korrektur über das Niveau von 2019 hinaus. Wir halten Private-Equity-Investitionen, die sich auf die KI-Revolution und den 3D-Reset (Dekarbonisierung, Deglobalisierung, Demografie) konzentrieren, für besonders attraktiv. Gerade die Entwicklungen rund um KI treiben die Investitionstätigkeit in allen Private-Markets-Strategien an, insbesondere in Risiko- und Wachstumskapital für Innovationen sowie in Rechenzentren und erneuerbare Energien, um den steigenden Energiebedarf nachhaltig zu decken. Wir sind vor allem von Investments überzeugt, die von Marktineffizienzen profitieren, und konzentrieren uns daher eher auf Fundamentaldaten als auf notleidende Vermögenswerte.
Auch wenn die Zinsen noch länger hoch bleiben dürften, können die nachlassende Inflation und mögliche Zinssenkungen kurz- bis mittelfristig für Rückenwind bei Anlagen in den Private Markets sorgen. Dies gilt insbesondere für Immobilien, bei denen es zu erheblichen Bewertungskorrekturen gekommen ist, und unsere eigenen Bewertungsmodelle deuten darauf hin, dass die Jahre 2024 und 2025 für Neuinvestitionen attraktiv sein werden.
Chancen bei Private Equity
Das Private-Equity-Geschäft hat sich weitgehend normalisiert und das Fundraising- und Transaktionsvolumen hat wieder das Niveau von vor der Covid-Krise erreicht. Größere Exits bleiben jedoch im Vergleich zu 2019 anspruchsvoll, während der Bereich der kleineren Exits stabiler ist. Wir bevorzugen kleine bis mittelgroße Buyouts gegenüber größeren, da das Umfeld für Dry Powder günstiger ist und ein Bewertungsabschlag von etwa 6x EV/EBITDA besteht. Darüber hinaus bieten sich für kleinere Buyouts attraktive Exit-Möglichkeiten, da rund 60% des Dry Powers derzeit von großen Buyout-Fonds gehalten werden.
Co-Investments sind attraktiv, da sich Banken aus dem Kreditmarkt zurückgezogen haben und Kreditfonds vorsichtiger geworden sind. Die Eigenkapitalanforderungen bei Transaktionen sind gestiegen, wodurch eine Kapitallücke entstanden ist, die aktive Co-Investoren füllen können. General Partner (GP)-geführte Transaktionen sind aufgrund des Fehlens traditioneller Private-Equity-Exit-Kanäle und der Nachfrage nach Ausschüttungen, sowohl als Single-Asset- als auch als Multi-Asset-GP-geführte Investitionen attraktiv. So können Single-Asset-Investments den Weg für Star-Assets, also besonders attraktive Vermögenswerte, ebnen, während Multi-Asset-Investments eine effiziente Lösung für das Ende der Fondslaufzeit darstellen. (DFPA/abg)
Mit einem verwalteten Vermögen von 84,8 Milliarden Euro (Stand: 31. Dezember 2023) bietet Schroders Capital eine breit gefächerte Palette an Anlagestrategien an, darunter Real Estate, Private Equity, Secondaries, Venture Capital, Infrastruktur, verbriefte Produkte und Asset Based Finance, Private Debt und Insurance-Linked Securities. Ebenso ist der Impact Investing-Spezialist BlueOrchard innerhalb von Schroders Capital angesiedelt. Schroders Capital ist der Wealth Management von Schroders plc, eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in London. Das 1804 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 6.100 Mitarbeiter.