Schwächste Anmietungsaktivität auf dem Frankfurter Büromarkt seit 25 Jahren
Im Jahr 2020 wurde am Frankfurter Büromarkt ein Flächenumsatz von 385.000 Quadratmetern registriert und damit das geringste Ergebnis seit Jahren. Mit einem Rückgang des Resultats um gut 39 Prozent gegenüber 2019 ist Frankfurt nach Düsseldorf (minus 49 Prozent) der Top-Standort, der mit am stärksten von der aktuellen Krise betroffen ist. Dies ergibt die Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
„Neben den gesamtwirtschaftlichen Problemen, die den Flächenumsatz in allen Städten spürbar belastet haben, kamen in Frankfurt zusätzlich noch Entwicklungen im Bankensektor zum Tragen. Neben Umstrukturierungen in dieser Branche kam darüber hinaus der bis zum Ende des Jahres offene Brexit-Ausgang hinzu“, sagt José Martinez, Geschäftsführer bei BNPPRE und Frankfurter Niederlassungsleiter. Auch wenn der Brexit für die Bankenmetropole mittelfristig Chancen bietet, bestand für Banken und Finanzdienstleister gerade im Jahr 2020 keine wirkliche Planungssicherheit. Entsprechend setzte die Branche mit 48.000 Quadratmetern 71 Prozent weniger Fläche um als im Vorjahr. Und auch der Zehnjahresdurchschnitt von 113.000 Quadratmeter wurde deutlich verfehlt.
Der Leerstand ist im Jahresverlauf 2020 um knapp 15 Prozent auf 1,2 Millionen Quadratmeter im Marktgebiet gestiegen, davon verfügen 42 Prozent über einen modernen Ausstattungsstandard. Die Leerstandsquote notiert im Gesamtmarkt aktuell bei 7,8 Prozent, was für Frankfurt im langjährigen Vergleich immer noch ein niedriger Wert ist. Im Central-Business-District liegt die Leerstandsquote mit 4,6 Prozent weiterhin unter der Fluktuationsreserve.
Das Bauvolumen ist im Vorjahresvergleich um knapp sieben Prozent auf aktuell 616.000 Quadratmeter gesunken. Für 2021 zeichne sich zwar ein relativ hohes Baufertigstellungsvolumen von rund 257.000 Quadratmetern ab, jedoch seien bereits rund 79 Prozent dieser Flächen vorvermietet. Die Angebotsseite werde also nur sehr begrenzt durch auf den Markt kommende Neubauflächen belastet.
Die weiterhin relative Knappheit im hochwertigen Flächensegment in Kombination mit der in Frankfurt traditionell überdurchschnittlich hohen Nachfrage nach derartigen Flächen, hat die Spitzenmiete im Jahresverlauf um 4,4 Prozent auf 47,00 Euro pro Quadratmeter steigen lassen. Die Durchschnittsmiete stieg im Jahresvergleich um 4,5 Prozent auf 20,80 Euro pro Quadratmeter.
„Die Corona-Pandemie wird 2021 vorerst prägend bleiben. Die unverändert hohen Infektionszahlen und die Verlängerung des zweiten Lockdowns dürfte stark dämpfend auf das erste Halbjahr wirken. Die steigende Impfquote wird aber zu einer nachhaltigen Stimmungsaufhellung führen und mehr Sicherheit in die Entscheidungsprozesse bringen. Für das zweite Halbjahr erwarten wir eine spürbare Nachfragebelebung und schlussendlich einen Flächenumsatz deutlich über Vorjahresniveau“, so Riza Demirci, Geschäftsführer bei BNPPRE und Frankfurter Niederlassungsleiter. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.