Sehr guter Jahresauftakt des Logistikmarkts Ruhrgebiet
Mit einem Flächenumsatz von insgesamt 171.000 Quadratmetern erreicht der Logistikmarkt des größten deutschen Ballungsraumes, dem Ruhrgebiet, im ersten Quartal einen rekordverdächtigen Jahresstart, der sich knapp 53 Prozent über dem langjährigen Durchschnittswert einordnet. Dies ergibt die Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
Handelsunternehmen generierten im ersten Quartal gut 76 Prozent des Flächenumsatz-Volumens und zeichnen für rund die Hälfte der registrierten Deals verantwortlich. Mit einigem Abstand dahinter folgen Industrieunternehmen, die mit knapp 15 Prozent beteiligt sind. Am deutlichsten unterrepräsentiert sind dagegen die Logistikdienstleister, die bisher auf neun Prozent des Vermietungsgeschehens kommen.
Das Marktgeschehen wurde in den ersten drei Monaten vor allem durch ein sehr hohes durchschnittliches Volumen pro Deal geprägt (rund 17.000 Quadratmeter). Insgesamt konnten gleich mehrere Großabschlüsse mit über 20.000 Quadratmetern dazu beitragen, dass fast 60 Prozent des Umsatzes auf dieses Segment entfiel. Auf die Kategorie zwischen 12.000 und 20.000 Quadratmeter entfielen 25 Prozent des Umsatzanteils, während die beiden Klassen unter 12.000 Quadratmeter zusammengenommen knapp 15 Prozent beisteuerten.
Da die Angebotssituation für Bauflächen insbesondere im westlichen bis mittleren Ruhrgebiet weiterhin angespannt ist, könnte auch der Neubauanteil dort zukünftig nachgeben. Gestiegene Grundstückspreise und Baukosten wirken sich bereits auf das Mietpreisniveau in diesen Teillagen der polyzentrischen Logistikregion aus, sodass die Spitzenmiete im Vorjahresvergleich um vier Prozent auf 4,90 Euro pro Quadratmeter gestiegen ist. In großem Umfang spekulativ gebaut wird dagegen im östlichen Ruhrgebiet, wie beispielsweise in Kamen, wo im P3 Park noch rund 70.000 Quadratmeter auf ihre zukünftigen Nutzer warten.
„Auch wenn das Ruhrgebiet mit einem sehr guten Auftaktquartal in das Jahr 2020 gestartet ist, kann zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abgeschätzt werden in, welchem Umfang sich die Corona-Krise letztendlich auf den Logistikmarkt in Hinblick auf den Flächenumsatz und die Entwicklung der Mietpreise auswirken wird. Während auf der einen Seite zu erwarten ist, dass Mietgesuche sowie Investitionen von Produktionsunternehmen teilweise verschoben werden, reagieren viele Logistiker und Handelsunternehmen in Rekordzeit auf die sich durch die Krise ändernden Bedingungen und suchen nach Möglichkeiten, ihre Lieferketten kurzfristig umzustrukturieren. Es ist daher auch nicht auszuschließen, dass die Bereitschaft, gerade für Mietverträge mit sehr kurzen Laufzeiten, höhere Preise zu zahlen, kurzzeitig steigt. Hierbei dürfte es sich jedoch nicht um einen nachhaltigen Trend handeln“, sagt Christopher Raabe, Managing Director und Head of Logistics & Industrial bei BNPPRE. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.