Skandinavische Länder locken Investoren
Die Beratungsgesellschaft Cushman & Wakefield hat für seinen halbjährlich erscheinenden „Nordic Investor Confidence Index“ rund 150 Investoren aus Skandinavien befragt. Die repräsentative Umfrage untersucht die Erwartungen und das Vertrauen der intraregionalen Investoren innerhalb des gewerblichen Immobilienmarktes für die kommenden drei bis sechs Monate. Durchgeführt wurde die Umfrage in Schweden, Dänemark, Finnland und Norwegen. Um die unterschiedlichen Größen der Investmentmärkte widerzuspiegeln, wurde Schweden in der Umfrage mit 40 Prozent am schwersten gewichtet, auf die weiteren Länder verteilen sich jeweils 20 Prozent.
Nach wie vor ist die Nachfrage seitens der Investoren nach Gewerbeimmobilien angesichts der reichlich vorhandenen Kapitalausstattung ungebrochen hoch, auch wenn sie sich gegenüber den Umfragewerten im ersten Quartal 2018 marginal verringert hat. Demnach planen aktuell 57 Prozent aller befragten Investoren innerhalb des zweiten Halbjahres 2018 in skandinavischen Ländern netto mehr zu investieren. Im ersten Quartal lag der Umfragewert bei 63 Prozent. Dies ist insbesondere auf die steigende Nachfrage nach Gewerbeflächen und die kontinuierliche Erhöhung der Kapitalwerte zurückzuführen.
In Schweden, wo der Mietzyklus im Vergleich zu den anderen Märkten der Region bereits weiter fortgeschritten ist, sind auch die Umfragewerte im Hinblick auf die Zahl der Nettoinvestoren rückläufig, zumal einige Investoren das derzeit hohe Verkaufspreisniveau zur Gewinnmitnahme nutzen. Auch in Norwegen und Dänemark, wo rund 70 Prozent der befragten Investoren in den kommenden Monaten mehr zu- als verkaufen wollen, nimmt die Zahl der Nettoverkäufer etwas zu – wenngleich auf relativ geringem Ausgangsniveau.
Dr. Jan Linsin, Head of Research Northern Cluster bei Cushman & Wakefield, sagt: „Weiterhin stehen Core-Investments im Fokus der befragten Investoren, obwohl die Nachfrage das verfügbare Angebot an attraktiven Immobilien weit übersteigt. Entsprechend rechnen wir damit, dass die Spitzenrenditen langsam ihre Tiefststände erreicht haben. Wir beobachten bei vielen Investoren eine gestiegene Risikobereitschaft bei Investments in den Immobilienmärkten in Dänemark, Finnland und Norwegen. Mehr und mehr Investoren sind bereit, entweder vermehrt in Sekundärstandorte oder in Immobilien mit Wertsteigerungspotenzial zu investieren und nehmen Vermietungs-, Projektentwicklungs- und/oder Neugestaltungsrisiken bei Bestandsimmobilien in Kauf nehmen, um eine höhere Rendite zu erzielen.“
Insgesamt scheint Schweden im aktuellen Marktzyklus weiter fortgeschritten zu sein, sowohl in Bezug auf die weiteren skandinavischen Länder als auch die meisten anderen Länder Europas. Während sich die Spitzenrendite im Bürosektor weiter abflacht, ist im Einzelhandelssegment bereits ein leichter Anstieg bei den Renditesteigerung zu beobachten.
„Die skandinavischen Immobilienmärkte sind dank der robusten Fundamentaldaten weiterhin sehr attraktiv, wie unsere Befragung unter den aus der Region stammenden Investoren bestätigt. Entsprechend registrieren wir auch bei internationalen Investoren ein steigendes Interesse an Immobilieninvestment in diesen Märkten. Dabei zählen institutionelle Investoren aus Deutschland, nach Investoren aus den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich, im laufenden Jahr zu den aktivsten Marktakteuren. Bis dato zeichnen deutsche Investoren mit über 900 Millionen Euro für rund sieben Prozent des registrierten Transaktionsvolumens in den drei traditionellen Assetklassen Büro, Einzelhandel und Logistik verantwortlich. Ein Trend, der sich auch 2019 weiter fortsetzen wird“, so Linsin.
Quelle: Pressemitteilung Cushman & Wakefield
Cushman & Wakefield, Inc. (C&W) ist ein internationales Immobilienberatungsunternehmen mit Sitz in New York. Das 1917 gegründete Unternehmen berät und vertritt seine Kunden in allen Fragen rund um die Nutzung von Gewerbeimmobilien. C&W beschäftigt über 48.000 Mitarbeiter in weltweit über 70 Ländern. (JF1)