Sparern entgehen dreistellige Milliardenbeträge an Zinseinnahmen
Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank hat bei den privaten Haushalten in Deutschland zu einem Einbruch der Zinseinkünfte geführt. Laut Berechnungen der DZ Bank summieren sich die Einkommenseinbußen in den letzten sechs Jahren auf über 260 Milliarden Euro, verglichen zu einem unterstellten „Normalzinsniveau“. Auf weitere 82 Milliarden Euro dürften sich die Einbußen nach Berechnungen des DZ Bank Research im Jahr 2016 belaufen.
Den Zinseinbußen bei der Geldanlage stehen Einsparungen bei Kreditzinsen von 108 Milliarden Euro in den vergangenen sechs Jahren entgegen. Im laufenden Jahr dürfte die Ersparnis bei rund 36 Milliarden Euro liegen. Insgesamt fällt die Bilanz der direkten finanziellen Auswirkungen niedriger Zinsen auf die Privathaushalte mit einem Minus von rund 200 Milliarden Euro negativ aus.
Die Niedrigzinsphase mache sich nach Einschätzung der Analysten zunehmend im Sparverhalten der Bürger bemerkbar. Zwar sei ein Rückgang der Sparbemühungen nicht zu bemerken. Doch führe die Kombination aus der Risikoaversion deutscher Privatanleger und niedrigen Zinsen zu einem immer größer werdenden Geldanlagestau. Ausweichreaktionen institutioneller und privater Anleger könnten zu Preisblasen auf Aktien- und Immobilienmärkten führen. „Langfristig könnte eine ausgewogenere Portfoliostruktur, die neben Zinseinnahmen auch stärker Dividendenerträge und Kursgewinne ermöglicht, Abhilfe schaffen“, so die DZ Bank.
Quelle: Pressemitteilung DZ Bank
Die DZ Bank AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank mit Sitz in Frankfurt am Main ist Spitzeninstitut der Genossenschaftlichen FinanzGruppe und gehört mehrheitlich den fast 900 Volksbanken Raiffeisenbanken in Deutschland. (TH1)