Sparquote der privaten deutschen Haushalte wird zurückgehen
Nach einer aktuellen Studie zum Weltspartag des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) führt die demografische Entwicklung mittel- bis langfristig zu einem Rückgang der Sparquote. Der BVR rechnet bis zum Jahr 2025 mit einem Verringerung auf unter sieben Prozent.
Der demografische Wandel führt nach Einschätzung des BVR dazu, dass in den kommenden zehn Jahren in Deutschland immer mehr Vertreter der geburtenstarken Jahrgänge ein Alter erreichen werden, in dem in der Regel weniger gespart wird. In diesem und im nächsten Jahr sei jedoch zu erwarten, dass die Sparquote bei circa neun Prozent liege. Zurzeit liegt die Sparquote der Bundesbürger bei 9, 2 Prozent.
„Angesichts der Herausforderungen des demografischen Wandels sollten besonders die geburtenstarken Jahrgänge trotz des derzeitigen Niedrigzinsumfeldes die Chance nutzen, für das Alter finanziell vorzusorgen, um nach der Erwerbsfähigkeit einen angemessenen Lebensstandard halten zu können. Schließlich durchlaufen die sogenannten Babyboomer jetzt ihre einkommensstärkste Lebensphase“, sagt BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin.
Im Jahr 2013 legten die privaten Haushalte Erspartes in Höhe von 68,3 Milliarden Euro bei Banken an. Dieses Ergebnis gehe aus aktuellen Zahlen der Deutschen Bundesbank hervor. Ein Grund für diese Vorgehensweise sei das risikoaverse Anlageverhalten der Bundesbürger.
Im Jahr 2013 investierten private Haushalte 20,3 Milliarden Euro in Investmentfonds. Im Gegensatz zu Aktien und Rentenpapieren, die deutlich „weniger“ nachgefragt wurden. So zogen die Bundesbürger aus Aktien 5,7 Milliarden Euro, aus Rentenpapieren 15 Milliarden Euro binnen Jahresfrist ab.
Insgesamt stieg im vergangenen Jahr das finanzielle Vermögen der Bundesbürger auf 5,153 Milliarden Euro und verzeichnet im Vergleich zum Jahr 2012 einen Anstieg um vier Prozent (200 Milliarden Euro). Im Durchschnitt verfügten die privaten Haushalte Ende 2013 über ein Geldvermögen von rund 126.000 Euro. Demgegenüber stand eine Verschuldung von rund 38.600 Euro pro Haushalt und damit auch ein Anstieg um 100 Euro pro Kopf im Vergleich zum Vorjahr 2012.
Quelle: Pressemitteilung BVR
Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) vertritt die Interessen der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Mitglieder sind alle Genossenschaftsbanken - Volksbanken Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD-Banken, Kirchenbanken und Sonderinstitute -, genossenschaftliche Zentralbanken, die Unternehmen der Finanzgruppe sowie die genossenschaftlichen Prüfungsverbände. (MLN1)