Stabilitas „Edelmetall- und Rohstoff-Report“: Dollar drückt den Goldpreis
Nach dem Anstieg im April gab es im Mai einen Dämpfer für die Edelmetalle. Der Goldpreis sank um fünf Prozent und schloss bei einem Kurs von 1.215 US-Dollar (rund 1069 Euro) pro Feinunze ab. Dies war gleichzeitig ein Dreieinhalb-Monats-Tief für das gelbe Metall.
„Leider konnte Gold den Widerstand an der Marke von 1.300 US-Dollar pro Feinunze nicht brechen, was vermehrt zu Gewinnmitnahmen führte“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer von Stabilitas. Einer der Gründe seien die gestiegenen Erwartungen bezüglich einer erneuten Zinsanhebung seitens der US-Notenbank, was wiederum dem US-Dollar einen starken Auftrieb bescherte. „Auch wenn das der Beginn einer neuen Konsolidierungsphase bei Gold zu sein scheint, sehe ich einen weiteren US-Zinsanstieg – im Gegensatz zur Meinung vieler Analysten und Marktbeobachtern – langfristig als stimulierend für die Goldpreisentwicklung“, sagt Siegel. Das Szenario, dass bei steigenden Zinsen und fallenden Kursen eine gefährliche Baisse an den Anleihemärkten entstehen würde, sei nach wie vor aktuell. Silber verlor im Mai 10,3 Prozent und bestätigte seinen Hebel auf Gold in negativer Weise.
Auch Platin und Palladium mussten im Mai Federn lassen und schlossen negativ ab. Platin verlor 10,2 Prozent und fiel somit wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 1.000 US-Dollar pro Feinunze (rund 880 Euro). Auch Palladium verlor 13,5 Prozent und notierte zum Monatsende bei 542 US-Dollar (rund 477 Euro) pro Feinunze. „Es ist schon auffällig, wie sich diese beiden Metalle eher parallel zum Silber- und Goldmarkt orientieren und aktuell nichts mit der Industrienachfrage zu tun haben“, sagt Siegel.
Zudem hätten Investoren die Erholung im Mai zu Gewinnmitnahmen genutzt. Im Gegensatz dazu seien die Platinminenaktien interessanterweise nicht unter Druck geraten. Die Aktien der Minengesellschaften entwickeln sich weiterhin relativ stabil. Zwar seien die Minenaktien im Mai zwischen drei und zehn Prozent gefallen. Dies spiegele ungefähr den Verlust der physischen Metalle wider. Doch es wäre eigentlich zu erwarten gewesen, dass die Minenaktien prozentual stärker fallen würden, weil sie auch prozentual viel stärker gestiegen sind. Dies sei jedoch nicht geschehen. „Die Minenaktien bauen sogar in dieser Rückschlagphase eine relative Stärke zu den physischen Metallen auf. Das zeigt, dass der Gesamtmarkt nach wie vor intakt und gesund ist“, sagt Siegel.
Bei den Basismetallen hingegen scheint die Bodenbildungsphase kein Ende zu nehmen. Nach einer Erholung im April gab es Mai wieder einen Rücksetzer. Nickel (minus 11,4 Prozent), Aluminium (minus 6,9 Prozent), Kupfer (minus 6,3 Prozent), Blei (minus 5,6 Prozent) und Zink (minus 2,1 Prozent) landeten im Minus. „Es gibt nach wie vor keine Anzeichen für eine fundamentale Kehrtwende an den Märkten. Deswegen rechnen wir in diesem Sektor mit einer langfristigen Konsolidierungsphase“, sagt Siegel abschließend.
Quelle: Pressemitteilung Stabilitas
Die Stabilitas GmbH hat sich auf die Beratung von Edelmetallinvestments spezialisiert. Seit Unternehmensgründung im Jahr 2006 berät das Unternehmen die auf den Minensektor ausgerichteten Stabilitas-Edelmetallfonds, die unter der Kapitalanlagegesellschaft IPConcept (Luxemburg) S.A. verwaltet werden. (mb1)