Stärkster Fünfjahreszeitraum in der Private-Equity-Geschichte

Die jüngste Hausse und die bevorstehenden Herausforderungen, die die globale Private-Equity-(PE) Branche zu meistern hat, verdichten sich in einer Zahl: der Summe des nicht-investierten Kapitals der PE-Fonds. Das sogenannte Dry Powder stieg 2018 noch einmal um zehn Prozent auf zwei Billionen US-Dollar. Das entspricht den Konsumausgaben sämtlicher deutschen Privathaushalte in einem Jahr. Davon stehen 695 Milliarden US-Dollar für Leveraged Buy-outs zur Verfügung. In ihrem zehnten „Global Private Equity Report“ beleuchtet die internationale Managementberatung Bain & Company die Hintergründe der historischen Rekordwerte und zeigt, mit welchen Strategien die besten Fonds dem daraus erwachsenden hohen Anlagedruck und dem harten Wettbewerb um Beteiligungen begegnen.

„2014 bis 2018 waren die besten Jahre, die die Private-Equity-Branche je erlebt hat“, erklärt Rolf-Magnus Weddigen, Leiter der PE-Praxisgruppe von Bain im deutschsprachigen Raum. „Kapitalzuflüsse und Investitionen waren so hoch wie kaum jemals zuvor und noch nie gab es so viele Exits. Darüber hinaus waren die Renditen attraktiv.“ Damit dieser Lauf anhalte, müssten die Fondsmanager jedoch ihr Bestes geben. „Insbesondere die derzeit hohen Bewertungen und eine mögliche Abkühlung der Weltkonjunktur bereiten Kopfzerbrechen“, so Weddigen

Die steigenden Preise für Beteiligungen und der enorme Wettbewerb um verfügbare Assets begrenzen die Zahl der Deals. Im Jahr 2018 gab es 13 Prozent weniger Buy-outs als im Vorjahr. Ihr Wert dagegen erhöhte sich um zehn Prozent auf 582 Milliarden US-Dollar. Hauptursache dieses Anstiegs sei die wachsende Bedeutung von großen Public-to-Private-Transaktionen.

Auf der Exit-Seite profitieren Buy-out-Fonds dagegen von den aktuellen Rahmenbedingungen. Die Beteiligungsverkäufe lagen 2018 mit 378 Milliarden US-Dollar auf dem hohen Niveau des Vorjahrs. Damit haben Buy-out-Fonds über die vergangenen fünf Jahre Beteiligungen für insgesamt zwei Billionen US-Dollar verkauft – der bei Weitem höchste Fünfjahreswert seit Bestehen der Branche. Der größte europäische Exit fand in Deutschland statt: Für 5,4 Milliarden US-Dollar veräußerte Macquarie im Mai 2018 den Eschborner Energiedienstleister Techem an ein Konsortium von Private-Equity-Investoren. Während sogenannte Secondaries, sprich der Verkauf eines Unternehmens von einem PE-Fonds an andere PE-Investoren, ein wichtiger Exit-Kanal sind, entfällt der Löwenanteil der PE-Exits auf strategische Investoren. Dagegen haben sich die Rahmenbedingungen für Börsengänge als Exit-Kanal im vergangenen Jahr insbesondere in Europa und Asien verschlechtert.

Die weiterhin starken Exit-Aktivitäten einhergehend mit nachhaltig positiven Renditen bescheren institutionellen Anlegern Rekordrückflüsse. Diese Renditestärke lockt Kapitalanleger. 2018 warb die PE-Branche frische Gelder in Höhe von 714 Milliarden US-Dollar ein. Seit 2014 summieren sich die Kapitalzuflüsse damit auf 3,7 Billionen US-Dollar. Und 90 Prozent der Investoren wollen sich auf diesem Niveau weiter engagieren, wenn nicht gar ihre Mittel aufstocken.

Der aktuelle PE-Report zeigt auf, welche Strategien Top-Performer angesichts des anhaltend hohen Anlagedrucks verfolgen. Sie setzen bei ihren Beteiligungen unter anderem auf Buy-and-Build-Strategien, auf regelmäßige, auch größere Akquisitionen sowie auf eine systematische Expansion über das Kerngeschäft hinaus. Schritt für Schritt entwickeln sie auf diese Weise Plattformunternehmen für ganze Branchen.

Je stärker die Börsen weltweit die Gefahr einer Rezession einpreisen, desto attraktiver wird für die PE-Branche zudem die Übernahme börsennotierter Unternehmen. Die Bedeutung von Public-to-Private-Transaktionen dürfte weiter zunehmen, im Gegenzug die Zahl der IPOs schrumpfen. Insgesamt sieht Bain-Experte Weddigen die Branche im Umbruch: „Zum einen geht der Trend hin zu immer größeren Deals. Zum anderen geraten börsennotierte Konzerne mehr und mehr ins Übernahmevisier. Das wird für alle PE-Fonds nachhaltige Veränderungen zur Folge haben.“ Entsprechend müssten sich diese neu aufstellen. Nur dann ließen sich selbst 20-Milliarden-US-Dollar-Deals bewältigen und Mehrwert generieren. Betont Weddigen: „Wer Mega-Investments erfolgreich abschließen und unternehmerisch entwickeln möchte, benötigt sowohl neue Fähigkeiten in puncto Due Diligence als auch Personalressourcen, um die Beteiligungen nach dem Closing eng begleiten zu können.“

Quelle: Pressemitteilung Bain

Bain & Company Inc. ist ein Managementberatungsunternehmen mit Sitz in Boston. Das 1973 gegründete Unternehmen beschäftigt eigenen Angaben zufolge in 55 Büros in 36 Ländern rund 8.000 Mitarbeiter, davon 800 im deutschsprachigen Raum. (JF1)

www.bain.de

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