Stärkung der Aktienkultur und Entbürokratisierung gefordert

Die Aktienkultur in Deutschland muss gestärkt werden, damit wieder mehr Unternehmen die Börse zur Finanzierung nutzen. Dies ist das Ergebnis der Studie „Börsengang und Börsennotiz aus Sicht kleiner und mittlerer Unternehmen – Ergebnisse einer Umfrage bei KMUs und Kapitalmarktexperten“, die das Deutsche Aktieninstitut gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern vorgestellt hat.

„Seit Jahren gehört Deutschland im internationalen Vergleich bei der Zahl der Börsengänge zu den Schlusslichtern“, kritisiert Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Aktieninstituts. „Im Interesse der Unternehmen, aber auch der Anleger muss sich dies dringend ändern“, fordert sie. Trotz der auf nationaler und europäischer Ebene angestoßenen Initiativen zur Stärkung des Börsengangs bedürfe es weiterer gemeinsamer Anstrengungen, um die Unternehmensfinanzierung über die Börse attraktiv zu gestalten. Die Studie sei ein wichtiger Beitrag in dieser Debatte. Sie zeige, wo die Politik ansetzen müsse, um etwas zu bewegen. „Vor allem muss die Politik die Weichen in Deutschland so stellen, dass Aktien in der Altersvorsorge viel stärker als bisher genutzt werden“, so Bortenlänger.

Die Studie, die in Kooperation mit Berenberg, der Deutschen Bank, der Deutschen Börse und Goldman Sachs erarbeitet wurde, beruht auf einer Umfrage bei kleinen und mittelgroßen börsennotierten Unternehmen (KMUs) sowie bei Experten aus der Industrie, dem Handel und dem Finanzsektor. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Vorteile der Finanzierung über die Börse, die damit verbundenen Herausforderungen und die Bewertung der Maßnahmen, die von der Politik bereits ergriffen wurden beziehungsweise die noch notwendig seien, um dem Börsengang neuen Schwung zu verleihen.

„Mit dem Börsengang finanzieren Unternehmen Wachstum, Beschäftigung und Innovationen“, so Josef Ritter, Co-Head of Equity Capital Markets EMEA (Europe, Middle East, Africa) der Deutschen Bank. „Außerdem erhöht sich der Bekanntheitsgrad der hergestellten Produkte deutlich“. Die Unternehmen nutzten die Börsennotiz wiederholt für Kapitalerhöhungen, wie in der Studie festgestellt wurde. „Dies zeigt, dass Going und Being Public das Eigenkapital und damit die gesamte Finanzierungsbasis des Unternehmens stärkt“, betont Ritter.

„Damit mehr Unternehmen in Deutschland von den Vorteilen des Börsengangs profitieren, haben wir bereits verschiedene Initiativen angestoßen“, hebt Hauke Stars, Mitglied des Vorstands der Deutschen Börse, hervor. Unter anderem werden Maßnahmen wie die direkte Teilnahmemöglichkeit für Privatanleger bei der Zeichnung von Aktien und Börsensegmente für KMU wie Scale von den Umfrageteilnehmern positiv bewertet. „Allerdings zeigt die Studie auch, dass es ohne den Gesetzgeber nicht geht, denn die steuerlichen Rahmenbedingungen für Investitionen in KMUs müssen verbessert werden. Nur so werden wir langfristig mehr Börsengänge sehen und innovative Unternehmen in Deutschland bleiben.“

„Kleine und mittlere Unternehmen werden häufig durch Gelder einheimischer Investoren finanziert“, stellt Henning Gebhardt, Mitglied der erweiterten Geschäftsführung bei Berenberg, fest. Um in Deutschland zu diesem Zweck mehr Mittel freizusetzen, sprechen sich die Umfrageteilnehmer dafür aus, die Aktienkultur privater Haushalte in Deutschland zu stärken. „Hierfür sollte man bei der kapitalgedeckten Altersvorsorge mit Aktien den Hebel ansetzen“, folgert Gebhardt.

Die Kooperationspartner setzen sich für eine Entbürokratisierung ein, da die Studienergebnisse eindeutig zeigten, dass Börsengang und Börsennotiz unter den hohen Bürokratiekosten leiden. Sie begrüßen in diesem Zusammenhang die Ankündigung der EU-Kommission, die Börsenregulierung insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen auf den Prüfstand zu stellen.

Quelle: Pressemitteilung Deutsches Aktieninstitut

Das Deutsche Aktieninstitut e.V. vertritt seit 1953 die Interessen der kapitalmarktorientierten Unternehmen, Banken, Börsen und Investoren. (mb1)

www.dai.de

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