Starcapital sieht Zeit für Multi-Asset-Anlagen gekommen
Die Aktienmärkte präsentierten sich in diesem Jahr bislang extrem launisch - eine Änderung ist nach Einschätzung von Markus Kaiser eher nicht in Sichtweite. Damit gewinnt das Thema Risikosteuerung erneut an Gewicht, zeigt sich der Vorstand und Fondsmanager des Vermögensverwalters Starcapital überzeugt.
Wie gewonnen, so zerronnen, so könne laut Kaiser die Aktienmarktentwicklung im ersten Quartal kurz und knapp auf den Punkt gebracht werden. Euphorisiert von guten Wirtschaftsdaten und steigenden Unternehmensgewinnen hätten die Marktteilnehmer für einen fulminanten Jahresstart gesorgt, bei dem Rückschlagrisiken zunächst gar nicht wahrgenommen wurden. Dennoch sei die Marktkorrektur im Februar für viele Experten nicht wirklich überraschend gekommen: „Vor allem die hoch bewerteten nordamerikanischen Aktienmärkte liefen bei niedrigster Volatilität in die überkaufte Zone ein und Trendstärke-Indikatoren signalisierten die Risiken einer bevorstehenden Korrektur. Die Übertreibung wurde schließlich schnell, wie auch schon regelmäßig in früheren Jahren, mit Kursrückschlägen von gut zehn Prozent wieder negiert“, so Kaiser.
Viele Anleger seien unsicher, ob es sich bei der Marktkorrektur lediglich um ein kurzfristiges Intermezzo handelt oder ob womöglich mehr dahintersteckt. „Aufgrund des moderaten Verlaufs der Kurskorrekturen, den weiterhin positiven wirtschaftlichen Aussichten und dem Bemühen der amerikanische Notenbank Fed, für Stabilität an den Märkten zu sorgen, schätzen wir die Konjunkturentwicklung für robust genug ein, die nötigen Zinserhöhungen der Fed zu verdauen, denn die Zinsen notieren noch immer weit unter ihren historischen Mittelwerten“, analysiert Kaiser.
Spätestens in einem solchen Umfeld gewinne die Risikosteuerung wieder an Bedeutung. Konnten Anleger in den letzten Jahren über die zunehmend beliebten passiven Indexfonds quasi ungebremst an dem Aufschwung der Aktienmärkte partizipieren, gelte es nun, den Blick verstärkt auf die Risiken zu richten und bei den Investmententscheidungen aktiver und selektiver zu werden. Denn ETF bleiben passiv investiert, egal ob die Märkte steigen oder fallen. Für den Erfolg eines Anlageportfolios komme es nicht nur auf eine breite Streuung des Kapitals in mehrere Anlageklassen an, sondern vielmehr auf eine geschickte taktische Steuerung im Zeitverlauf. „Anleger, die ein langfristiges Basisinvestment suchen, werden bei Multi-Asset-Strategien fündig. Sie sollten bei der Auswahl geeigneter Fonds allerdings darauf achten, dass diese die Flexibilität auch nachweislich aktiv ausspielen“, so Kaiser. Auch Smart-Beta-ETF könnten flexibel eingesetzt werden. Denn einzelne Faktoren entwickelten sich temporär besser, andere schlechter als der Markt. Daher biete es sich an, die Stärken einzelner Faktoren im Rahmen einer dynamischen Faktor-Rotation zu nutzen.
Quelle: Marktkommentar Starcapital
Die Starcapital AG ist ein in den Bereichen Asset Management und Kapitalmarktforschung tätiger Vermögensverwalter mit Sitz in Oberursel. Das 1992 gegründete Unternehmen ist seit 2016 eine Tochtergesellschaft der Schweizer Finanzgruppe Bellevue Group AG. (jpw1)