Stiftungswachstum setzt sich fort

Deutschlands Stiftungen stehen in Zeiten anhaltender Niedrigzinsen zunehmend unter Druck. Wie der Bundesverband Deutscher Stiftungen bekannt gab, erwarten laut einer Befragung seines Stiftungs-Panels nur noch zwei Drittel der Stiftungen Renditen oberhalb der prognostizierten Jahresinflationsrate. Dabei treffe die Ertragskrise kleine Stiftungen mit einem Vermögen von unter einer Million Euro besonders hart: Dort rechnen nur noch ein Drittel der befragten Stiftungen mit Renditen über dem diesjährigen zu erwartenden Inflationsniveau.

„Die Lage ist ernst - aber Stiftungen sind in ihrer Wirkung nicht vom Kapitalmarkt abhängig“, betont Felix Oldenburg, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. „Die anhaltende Niedrigzinsphase führt den deutschen Stiftungssektor in eine neue Phase des Stiftungswirkens. Ich bin optimistisch, dass wir gestärkt daraus hervorgehen werden. Die Vorbilder für ertragreiche, nachhaltige und wirkungsorientierte Investitionen sind da. Damit mehr Stiftungen diesen Beispielen folgen können, muss die Bundesregierung jetzt aber die Reform des Stiftungsrechts zügig umsetzen.“

Trotz der verschärften Ertragssituation setze sich das Stiftungswachstum weiter fort. Allein 582 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts sind 2016 neu errichtet worden und lassen die Zahl der Stiftungen in Deutschland auf 21.806 steigen. Das Wachstum sei damit stabil und auf Vorjahresniveau (583 Neugründungen in 2015). Die Wachstumsquote liegt bundesweit bei 2,4 Prozent. Besonders die östlichen Bundesländer zeigten sich dynamisch: In Brandenburg (5,5 Prozent), Sachsen (3,7 Prozent) und Thüringen (2,9 Prozent) liegt die Wachstumsquote über dem Durchschnitt.

„Stiften bleibt beliebt. Die hohe Zahl an Neugründungen, jede Woche sind es im Durchschnitt elf neue Stiftungen, die in Deutschland gegründet werden, zeigen: Bürgerinnen und Bürger setzen sich weiterhin aktiv für die Weiterentwicklung und Mitgestaltung der Gesellschaft ein. 582 Stiftungsneugründungen: Das sind gute Nachrichten aus der Zivilgesellschaft in anspruchsvollen Zeiten“, so Prof. Dr. Michael Göring, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.

Der Verband sieht Handlungsbedarf insbesondere in drei Bereichen, um das Stiftungswesen in Deutschland zu fördern. Erstens sollen die Rechte von Stifterinnen und Stiftern gestärkt werden, indem das Gesetz erlaubt, den Stiftungszweck auch zu Lebzeiten des Stiftenden nachträglich anzupassen. Zweitens wird gefordert, dass die Zu- und Zusammenlegung von Stiftungen sowie die Möglichkeit der Umwandlung in eine Verbrauchsstiftung erleichtert werden. Drittens spricht sich der Verband für die Etablierung und Optimierung rechtlicher Rahmendbedingungen auf Bundesebene aus und unterstützt Bestrebungen nach mehr Transparenz im Stiftungssektor durch die Schaffung eines öffentlich einsehbaren Stiftungsregisters.

Den größten Zuwachs an Stiftungen in absoluten Zahlen erreichte erneut das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 134 Neugründungen. Auch in absoluten Zahlen liegt NRW weiter an der Spitze: 4.258 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts haben dort ihren Sitz. An zweiter Stelle liegt Bayern (3.938 Stiftungen), gefolgt von Baden-Württemberg mit 3.255 Stiftungen. Sachsen ist stiftungsreichstes ostdeutsches Bundesland mit 528 Stiftungen.

Quelle: Pressemitteilung Bundesverband Deutscher Stiftungen

Als unabhängiger Dachverband vertritt der Bundesverband Deutscher Stiftungen die Interessen der Stiftungen in Deutschland. Der größte Stiftungsverband in Europa hat mehr als 4.100 Mitglieder; über Stiftungsverwaltungen sind ihm 8.000 Stiftungen mitgliedschaftlich verbunden. Damit repräsentiert der Dachverband rund drei Viertel des deutschen Stiftungsvermögens. (mb1)

www.stiftungen.org

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