Studentisches Wohnen: "Es geht noch kleiner"
Der Wohnungsmarkt in den deutschen Ballungsräumen wird immer angespannter. Diese Auffassung teilt auch der Bundesverband für Studentisches Wohnen (BfSW). Micro-Living und kleinteiliges Wohnen seien Lösungsansätze, um für mehr Wohnraum und eine gesteigerte Flächeneffizienz zu sorgen. Der BfSW vertritt dabei die These, dass es in der zukünftigen Entwicklung weitere Optimierungsmöglichkeiten geben wird. Christian Wetzel, Director Acquisition bei GSA Global Student Accommodation Germany und seit Beginn dieses Jahres Vorsitzender des Verbandes, meint dazu: „Der internationale Vergleich zeigt uns, dass auch noch kleinere Wohneinheiten möglich sind.“
Der BfSW hatte kürzlich einen Informationsabend zum „Studentischen Wohnen im internationalen Vergleich“ in Frankfurt am Main veranstaltet. Wetzel zeigte den Teilnehmern im Verlauf seines Vortrags anhand einer Auswahl internationaler Beispiele die infrastrukturell und kulturell bedingten Unterschiede auf, die das Micro-Living beeinflussen können.
Traditionell komme dem studentischen Wohnen im angelsächsischen Raum große Bedeutung zu. Die dortige Cluster-Bauweise bringe eine große Platzersparnis, die auch in den teuren Großstadtmärkten wie London den wirtschaftlichen Betrieb der Einheiten ermögliche. Im Großraum von Tokyo dagegen gebe es mehr als eine Million Studenten, für deren Unterbringung besonders kleine Einheiten notwendig seien. Auch die kulturellen Bedingungen nehmen laut Wetzel Einfluss auf die Errichtung der Einheiten. So werde in Spanien neben dem breiten Angebot an Sozialflächen besonders die Vollversorgung der Studenten mit drei Mahlzeiten am Tag nachgefragt. In muslimischen Ländern wie Dubai wiederum sei auf die religiösen Anforderungen einzugehen durch nach Geschlechtern getrennte Räumlichkeiten sowie Gebetsräume.
Allgemein unterstrich Wetzel dabei die steigende Bedeutung, die die Assetklasse Micro-Living in den kommenden Jahren weltweit einnehmen werde. Angesichts der weiterhin steigenden Weltbevölkerung sowie des anhaltenden Trends der Urbanisierung und Landflucht sei es unabdingbar, verstärkt auf kleinteilige Wohneinheiten zu setzen.
Im Anschluss an den knapp einstündigen Vortrag vertieften die Teilnehmer ihre Diskussionen über die Zukunft der Assetklasse Micro-Living. Auch Lutz Dammaschk, Geschäftsführer der Vegis Immobilien Verwaltungs- und Vertriebsgesellschaft und ebenfalls Vorstand des Bundesverbands für Studentisches Wohnen, lobte die inhaltliche Tiefe der Veranstaltung: „Mit unserer Arbeit im Verband bieten wir den interessierten Teilnehmern die Möglichkeit zum fachlichen Austausch und mit solchen Veranstaltungen auch die Chance, über den internationalen Tellerrand zu blicken.“ (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung BfSW
Der Bundesverband für Studentisches Wohnen (BfSW) versteht sich als Interessensverband der neu entstehenden Branche des Klein- und Mikrowohnraums und als Sprachrohr für studentisches Wohnen in Deutschland.