Studie: Anleger stellen zunehmend ihre Werte und Grundsätze in den Vordergrund
Laut der aktuellen „Schroders Global Investor Study 2022“ konzentrieren sich die Anleger weltweit auf Fonds, die ihren persönlichen Bedürfnissen und Grundsätzen entsprechen. Im Rahmen der Flaggschiff-Studie des Vermögensverwalters Schroders wurden über 23.000 Anleger aus 33 Ländern weltweit befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass Anleger, die sich selbst als „erfahren" einstufen (und damit als „Experten“), sich stärker auf die Rolle konzentrieren, die ihre Grundsätze und Werte bei ihren Anlageentscheidungen spielen können.
Laut der Studie nimmt die Bedeutung, die die Anleger Werten und Grundsätzen beimessen, mit dem Alter zu, wobei mehr als drei Viertel (76 Prozent) der über 71-Jährigen diesen Aspekten mehr Bedeutung beimessen. In Deutschland liegt der Anteil in dieser Gruppe bei 77 Prozent.
Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass die Menschen weltweit mehrheitlich der Meinung sind, dass sie als Anteilseigner die Möglichkeit haben sollten, Einfluss auf die in ihren Fonds gehaltenen Unternehmen zu nehmen. Dies gilt für das gesamte Spektrum der Anlagekenntnisse, von denjenigen, die sich selbst als „Anfänger“ einstufen, bis hin zu den „Erfahrenen“. Die Mehrheit von 95 Prozent der Anleger der Kategorien „Erfahrene“ und „Fortgeschritten“ sind der Ansicht, dass sie die Möglichkeit dazu haben sollten, ebenso wie 69 Prozent der „Anfänger“.
Mit Ausnahme von drei Ländern – Mexiko, Südkorea und Belgien – werden Klimafragen als die wichtigsten Prioritäten des Engagements angesehen. In allen diesen Ländern wurden stattdessen Fragen des Naturkapitals und der biologischen Vielfalt als die wichtigsten eingestuft, was die Bedeutung umweltbezogener Themen zeigt.
Trotz der positiven Absichten bleibt jedoch eine Lücke bei den Anlegern, die sich wirklich in der Lage fühlen, die richtigen Investitionsentscheidungen für ihre Zukunft zu treffen. Etwa 82 Prozent der erfahrenen und fortgeschrittenen Anleger weltweit sind der Meinung, dass sie über ausreichende Kenntnisse verfügen, um selbstbewusst Investitionsentscheidungen für ihre finanzielle Zukunft zu treffen (Deutschland: 81 Prozent). Dagegen empfindet sich nur ein Viertel (26 Prozent) der „Anfänger“ und „Gelegenheitsanleger“ als ausreichend sachkundig (Deutschland: 35 Prozent).
Darüber hinaus zeigt die Studie, dass sich die Menschen heute sicherer fühlen, wenn es um Investitionen geht, die früher vielleicht als tabu galten. Ein besonderes Beispiel hierfür sind Private Assets: 47 Prozent der Anleger fühlen sich befähigt, sowohl auf Private Equity als auch auf digitale Anlagen zuzugreifen.
Auch wenn sich die meisten Menschen zutrauen, Investitionen in Private Assets zu tätigen, werden einige Anlageklassen immer noch als komplex wahrgenommen. Sie erfordern zusätzliche Unterstützung durch Finanzdienstleister und Berater, um erschlossen zu werden. Dies gilt insbesondere für den Bereich Infrastruktur. Dort investieren Anleger eher über ein Drittprodukt wie einen Investmentfonds (41 Prozent) als direkt (37 Prozent).
Kurz gesagt, je höher das wahrgenommene Anlagewissen ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Menschen an Investitionen in Private Assets interessiert sind. So hat beispielsweise ein Drittel der „Anfänger“ das Gefühl, dass Infrastrukturanlagen für sie nicht zugänglich sind, verglichen mit elf Prozent der „erfahrenen“ Anleger. Dies deutet darauf hin, dass der Trend zur Demokratisierung von Private Assets wahrscheinlich mit einem höheren Maß an Finanzwissen zusammenhängt. (DFPA/JF1)
Schroders plc ist eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in London. Das 1804 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 5.700 Mitarbeiter und betreut ein Vermögen von 871,3 Milliarden Euro für private und institutionelle Anleger. (Stand: 31. Dezember 2021)