Studie: Banken hoffen auf Deregulierung

Insgesamt 58 Prozent der Bankentscheider in Deutschland sehen den Zenit der Regulierung überschritten. Das ist ein Ergebnis der Studie „Branchenkompass Banking“ der Beratungsgesellschaft Sopra Steria. Befeuert durch internationale Entwicklungen mehrten sich die Hoffnungen, dass sich regulierende Maßnahmen nicht ausweiten, sondern stärker auf das Einzelinstitut zugeschnitten sind.

Vor allem MiFID II, Basel IV und eine Reihe von Verbraucherschutzvorschriften seien aus Sicht der Banken derart einschneidend für die aktuellen Geschäftsmodelle, dass sich die befragten Manager neue, noch strengere Regeln kaum vorstellen könnten. Speziell kleine Institute leiden laut Studie unter den aus ihrer Sicht harten Vorschriften und reklamierten mehr Ausnahmen bei Basel IV für sich. Der Bundesverband deutscher Banken hatte zudem 2019 in einer Studie festgestellt, dass das risikoarme deutsche Baufinanzierungsgeschäft durch die Bestimmungen benachteiligt werde. Dazu kämen Aussagen des französischen Finanzministers, die Kapitalbelastungen der französischen Banken im Interesse der Wettbewerbsfähigkeit zu verringern. All das befeuere die Deregulierungshoffnungen der Banken auch in anderen Ländern. Dass es allerdings in absehbarer Zeit tatsächlich zu Deregulierungsmaßnahmen in Europa kommen wird, sei mehr als fraglich. Valdis Dombrovskis, Chef der Finanzmarktregulierung der EU, sei entschlossen, die 2017 beschlossenen Basel-III-Reformen konsequent durchzuführen.

Zudem führten neue Geschäftsmodelle von Banken häufig zu mehr oder anderen Regulierungsvorschriften und nicht zu Deregulierung: Aufgrund des hohen Kostendrucks lagerten Finanzinstitute in Deutschland verstärkt Leistungen aus, die nicht zu ihrem Kerngeschäftsfeld gehören. Hier kommen Partnerunternehmen und Fintechs ins Spiel. Jedes dritte Institut möchte insbesondere IT-Dienstleistungen in großem Umfang an externe Anbieter übertragen, so die Studie.

Die Folge: Organisatorische Verflechtungen werden laut Studie immer komplexer. Die Auslagerungsverhältnisse rückten damit stärker in den Fokus der Bankenaufsicht. Seit Oktober 2019 gelten die EBA Outsourcing Guidelines für systemrelevante Institute. Demnach müssten alle Auslagerungen beziehungsweise Fremdbezüge den detaillierteren Anforderungen genügen. So ist beispielsweise ein Auslagerungsregister zu führen. Oftmals fehle genau dieser umfassende Blick des Managements auf sämtliche Auslagerungen und die damit einhergehenden Schwachstellen und Risikopotenziale. Besondere Anforderungen gelten zudem für die Auslagerung von kritischen oder wichtigen Funktionen, beispielsweise die Auslagerung der Meldewesen-Funktion oder der Betrieb geschäftsrelevanter Banksoftware von externen Dienstleistern.

„Statt auf Deregulierung zu hoffen, kommt es für die Banken 2020 und in den Folgejahren darauf an, ihre internen Regelwerke (Governance-Rahmen) effizient und auf ihre jeweiligen Geschäftsmodelle sowie die Aufbau- und Ablauforganisation auszurichten“, sagt Dr. Ingo Schäl, Experte für Bankenregulierung bei Sopra Steria. Dazu gehöre beispielsweise ein bis auf das Einzelgeschäft heruntergebrochener Datenhaushalt für flexible und wechselnde Reporting-Anforderungen. Zudem sollten Institute Prozesse und IT so gestalten, dass die Institute nicht bei jeder neuen Regulierungsvorschrift einen komplett neuen Rahmen schaffen müssen. (DFPA/mb1)

Quelle: Pressemitteilung Sopra Steria Consulting

Sopra Steria Consulting ist ein Anbieter für digitale Transformation und bietet Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung, Infrastrukturmanagement sowie Business Process Services.

www.steria.com

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