Studie: Das "S" in ESG gewinnt für Wohnungsgesellschaften an Bedeutung
Während viele Wohnungsunternehmen bislang in erster Linie umweltbezogene Aspekte (E) im Fokus hatten und sich infolgedessen um ein ökologisch nachhaltigeres Handeln im Rahmen ihrer Geschäftsaktivitäten bemühten, rücken nun auch die nachhaltige Geschäftsführung (G) und soziale beziehungsweise gesellschaftliche Nachhaltigkeit (S) in den Vordergrund. Die Studie „Social Value in der Wohnungswirtschaft“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC zeigt, inwieweit soziale Nachhaltigkeitsaspekte (S) von den Wohnungsgesellschaften in Deutschland aktuell berücksichtigt werden. Gemeinsam mit dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) wurden 18 Wohnungsunternehmen zu den wichtigsten Kriterien befragt, anhand derer der Social Value, also der gesellschaftliche Wertbeitrag von Wohnimmobilien, gemessen werden kann.
Einige Ergebnisse der Umfrage im Überblick: Die Mehrheit (72 Prozent) der befragten Marktteilnehmer integriert bereits den Social Value bei unternehmerischen Entscheidungen, vorwiegend bei Umbaumaßnahmen, Modernisierungen und Sanierungen (61 Prozent), aber auch bei der Festlegung der Mietpreise (56 Prozent) sowie bei Ankaufs- (39 Prozent) und Verkaufsentscheidungen (elf Prozent). 22 Prozent der teilnehmenden Unternehmen haben Bedenken bei der Berücksichtigung des Social Value in ihrem Geschäftsalltag, da derzeit noch keine einheitlichen Standards zum Messen des Social Value existieren. Die Wohnungsunternehmen erachten die Social-Value-Kriterien der Kategorie Wohnqualität als am wichtigsten. Dazu zählen neben dem barrierefreien Objektzugang (56 Prozent sehr wichtig) eine ausreichende Anzahl an Fahrradstellplätzen (76 Prozent wichtig oder sehr wichtig) sowie gemeinsam nutzbare Grünflächen am Gebäude (56 Prozent wichtig oder sehr wichtig). Auch privat nutzbare Außenflächen werden von einer Mehrheit der befragten Wohnungsbauunternehmen (61 Prozent) als wichtig oder sehr wichtig erachtet. Das Ziel, eine hohe Quartiersqualität zu erreichen, ist bei den Wohnungsgesellschaften weiter in den Fokus gerückt. Hier werden insbesondere objektnahe Grün- und Freiflächen als wesentlich für die Erhöhung des Social Value genannt (55 Prozent wichtig oder sehr wichtig). 50 Prozent der Befragten finden möglichst objektnahe (Kinder-) Betreuungsangebote wichtig beziehungsweise sehr wichtig. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist für 22 Prozent der befragten Unternehmen der Zugang zu elementaren Gesundheitsleistungen wie etwa Pflegestützpunkten in unmittelbarer Nähe des Wohnobjekts. Gemeinschaftsflächen oder gemeinschaftlichen Angeboten messen die Befragten im Vergleich zur Wohn- und Quartiersqualität eine eher untergeordnete Bedeutung bei (34 Prozent wichtig oder sehr wichtig). 50 Prozent der Befragten finden dagegen objektnahe generationsgerechte Flächen wichtig oder sehr wichtig. Bei den genannten Sicherheitsmaßnahmen wurden vor allem einbruchshemmende Wohnungstüren (67 Prozent) als wichtig oder sogar sehr wichtig erachtet. (DFPA/mb1)
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