Studie: Deutsche Versicherungswirtschaft im Stimmungstief

Nur rund jeder vierte Entscheider aus der deutschen Versicherungswirtschaft geht davon aus, dass sich die Branche in den kommenden drei Jahren signifikant besser als die Gesamtwirtschaft entwickeln wird. Damit hat sich die Gemütsverfassung seit 2017 kaum verändert. Die Abkühlung der Konjunktur kommt zur Unzeit, Regulierung und die anhaltend niedrigen Zinsen erschweren weiterhin das Geschäft. In sieben von zehn Unternehmen binden zudem Maßnahmen für mehr Datensicherheit und Datenschutz viele Ressourcen. Impulse für neues Wachstum versprechen sich die Versicherer und Vermittler durch mehr Automatisierung und Digitalisierung. Das ergibt die Studie „Branchenkompass Insurance 2019“ von Sopra Steria Consulting.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnen die Entscheider der Versicherer und Makler im Durchschnitt erneut mit Beitragssteigerungen, so der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Mittel- bis langfristig stellt sich die Branche auf Wachstumsdämpfer ein. Die Stimmung ist allenfalls als verhalten optimistisch einzustufen. Entscheider kleinerer Versicherer mit bis zu 500 Mitarbeitern blicken pessimistischer in die Zukunft als die Konzerne. Das liegt vor allem an den hohen Bürokratiekosten für die Umsetzung von EU-Regularien.

Beim Vergleich mit anderen Anbietern von Versicherungen gibt sich die Branche selbstbewusst. 43 Prozent der Unternehmen halten sich für technologisch und organisatorisch besser gewappnet als ihre direkten Wettbewerber. Zwölf Prozent sehen sich in einer schwächeren Position. Vermittler sind hier etwas zurückhaltender als ihre Produktgeber. Von ihnen sagen nur 32 Prozent, besser als ihre Wettbewerber zu sein, 18 Prozent schätzen sich als schwächer ein. Sie befürchten vor allem, dass sie sukzessive durch Onlineplattformen und Insurtechs ersetzt werden. Insgesamt betrachten 59 Prozent der Versicherer und Vermittler Insurtechs als ernste Bedrohung im Kampf um Marktanteile.

Auf der Suche nach neuen Wachstumsimpulsen bleiben viele Versicherer ihren etablierten Strategien treu. Für 76 Prozent ist das Gewinnen neuer Kunden immer noch das Hauptstandbein für Wachstum. Immerhin: 67 Prozent der befragten Versicherer fokussieren sich parallel verstärkt auf Cross-Selling-Strategien mit Stammkunden.

Um sich gleichzeitig Vorteile bei den Kosten und bei der Kundenzufriedenheit zu verschaffen, stehen branchenweit Investitionen in Automatisierung, Digitalisierung und Kooperationen auf der Agenda. Aus Sicht von 61 Prozent der befragten Entscheider sollte das eigene Unternehmen eine technologische Vorreiterrolle anstreben. Zentrale Hebel sind Robotic Process Automation, Beratung mit Unterstützung von Chatbots, Bekämpfung von Versicherungsbetrug mithilfe Künstlicher Intelligenz sowie Cloud Computing. Mehr als jedes zweite Unternehmen will zudem mit durchgehend digitalen Prozessen mehr direkte Onlineabschlüsse ermöglichen und die Schaden-Kosten-Quoten senken. 63 Prozent der Versicherungsmanager sehen große Chancen, mit dem Umstieg auf eine IT-Landschaft aus der Cloud Wachstumsimpulse im Vertrieb zu setzen. Jeder vierte Versicherer möchte mit dieser Maßnahme künftig schneller und einfacher modulare Baukastenprodukte für Kunden anbieten und gewachsene Spartenstrukturen überwinden. Beim Thema Kooperationen mit Insurtechs zögern viele Entscheider noch. Nur vier von zehn Versicherungsunternehmen halten die Zusammenarbeit für nützlich, bei den Vermittlern spricht sich jeder vierte für Partnerschaften aus.

Als Wachstumsgaranten gelten in der Versicherungswirtschaft die Vermittler und Makler mit ihrer Nähe zu den Kunden. Mit Blick auf die kommenden drei Geschäftsjahre sehen die befragten Versicherungsführungskräfte einen Rückgang der Vermittlerzahlen zugunsten des Direktgeschäfts über Onlinekanäle. Als Vertriebsmodell der Zukunft erwarten drei Viertel der Befragten allerdings kein Ende der persönlichen Beratung, sondern einen Hybridansatz.

„Wir werden erleben, wie die Versicherer mit ihrer Markenbekanntheit, Makler und Vermittler mit ihrem Vertriebs-Know-how sowie Insurtechs mit ihrer technischen Innovationsstärke deutlich enger zusammenrücken“, sagt Christian Diemaier, Division Director Insurance bei Sopra Steria Consulting. (DFPA/JF1)

Quelle: Studie „Branchenkompass Insurance 2019“ von Sopra Steria Consulting

Sopra Steria Consulting ist ein Anbieter für digitale Transformation und bietet Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung, Infrastrukturmanagement sowie Business Process Services.

www.steria.com

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