Studie: Deutsche werden nicht reicher

Die Vermögenssituation der Deutschen hat sich in den vergangenen zehn Jahren nicht mehr verbessert. Das zeigt eine Sonderauswertung der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamtes im Auftrag des Bausparkassenverbundes LBS.

Den Auswertungen zufolge besitzt der durchschnittliche Haushalt im früheren Bundesgebiet ein Gesamtvermögen von 170.000 Euro. Abzüglich der Schulden in Höhe von im Schnitt 31.000 Euro (überwiegend Immobilienkredite) verbleibt ein Nettovermögen von durchschnittlich 139.000 Euro, exakt so viel wie im Jahr 2008 und 5.000 Euro weniger als vor zehn Jahren, so LBS Research. In den neuen Ländern liegt das Nettovermögen mit im Schnitt 60.000 Euro um mehr als die Hälfte niedriger als im Westen. Auch im Osten sind die Menschen in den zurückliegenden zehn Jahren nicht reicher geworden. Vor zehn Jahren betrug das Durchschnittsvermögen hier 61.000 Euro.

Der mit Abstand größte Vermögenswert der privaten Haushalte ist laut Analyse unverändert die selbstgenutzte Immobilie. 66 Prozent (im Osten 55 Prozent) des Haushaltsnettovermögens entfallen darauf. Der Anteil an Geldvermögen (Sparguthaben, Lebensversicherungen und Wertpapiere) beträgt 34 Prozent (im Osten 45 Prozent). Dabei haben sich die Gewichte im Zeitablauf zugunsten des Geldvermögens verschoben, so LBS Research: 1993 betrug der Anteil des Immobilienvermögens am Gesamtvermögen eines Haushalts noch annähernd 70 Prozent (in den neuen Ländern 60 Prozent).

Die Stagnation bei der Vermögensbildung in den vergangenen zehn Jahren geht nach der Analyse auf zwei Entwicklungen zurück: Auf die niedrige Immobilienpreise in den Jahren zwischen 2003 und 2008 und auf sinkende Geldvermögen zwischen 2008 und 2013. Die Vermögensverluste durch den lange Zeit „schwächelnden“ Immobilienmarkt in Deutschland wurden zunächst kompensiert durch eine erhöhte Geldvermögensbildung. Seit 2008 sinken hingegen die Geldvermögen, während sich die Immobilienpreise wieder erholen.

Die in den Jahren vor 2013 zu beobachtende Schrumpfung der Geldvermögen dürfte, so die Forscher, unmittelbare Folge der niedrigen Kapitalmarktzinsen sein. Niedrige Zinsen bilden kaum Anreiz zum Sparen und verleiten zu Konsum und erhöhter Kreditaufnahme. Allerdings gehen die niedrigen Zinsen seit 2013 einher mit steigenden Immobilienpreisen, insbesondere verursacht durch die Nachfrage nach deutschen Immobilien als Kapitalanlage, aber auch durch eine über viele Jahre zu geringe Neubautätigkeit bei wachsenden Haushaltszahlen und erhöhter Zuwanderung. Für die künftige Vermögensbildung und Alterssicherung wäre es jedoch fatal, wenn junge Haushalte an der Wohneigentumsbildung scheitern, so die Bewertung der Forscher. Denn die Erfahrungen auch in anderen Ländern zeigten: Der entscheidende Schlüssel für den erfolgreichen Vermögensaufbau sei das selbstgenutzte Wohneigentum. Dies sei auch an der seinerzeitigen Bundesbank-Untersuchung abzulesen gewesen: Länder mit hohen Wohneigentumsquoten hatten entsprechend höhere Vermögen aufzuweisen. Deutschland, das mit einer Wohneigentumsquote von 43 Prozent im EU-Vergleich immer noch am Tabellenende liegt, schnitt hingegen schwach ab.

Quelle: Pressemitteilung LBS

Die LBS-Gruppe betreibt das Bauspargeschäft der Sparkassen-Finanzgruppe. Sie besteht aus neun Landesbausparkassen mit regional abgegrenzten Geschäftsgebieten. Die Unternehmensgruppe betreut 10,8 Millionen Bausparverträge mit einem Volumen von 286,5 Milliarden Euro. (mb1)

www.lbs.de

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