Studie: Fehlendes Finanzwissen kommt Sparer im Niedrigzinsumfeld teuer zu stehen
Viele Sparer halten an Spareinlagen fest, die nur geringe bis gar keine Erträge erwirtschaften. Die Ergebnisse des europäischen „Income-Barometers 2018" des Vermögensverwalters J.P. Morgan Asset Management deuteten darauf hin, dass viele Sparer aufgrund mangelnder Kapitalmarktkenntnisse und fehlender Beratung davor zurückschrecken, vom Sparer zum Anleger zu werden.
Das „Income-Barometer“ zeigt, dass die Hälfte der europäischen Sparer nach zehn Jahren niedriger Zinsen unzufrieden damit ist, was ihre Spareinlagen erwirtschaften. Im europäischen Vergleich stechen die deutschen Sparer mit 67 Prozent Unzufriedenen dabei besonders hervor. Dennoch haben nur sieben Prozent der europäischen Befragten ihre Ersparnisse in höher rentierliche Anlageprodukte investiert, die ihnen beim Erreichen ihrer Sparziele helfen können – in Deutschland sind es sogar nur fünf Prozent.
Einer der Hauptgründe dafür, warum viele Sparer weiterhin an ihren Spareinlagen festhalten, sei fehlendes Kapitalmarktwissen: 23 Prozent der rund 8.200 Umfrageteilnehmer aus sechs europäischen Ländern gaben an, dass sie einen Wechsel von traditionellen Spareinlagen nicht in Betracht ziehen, weil sie das Thema nicht verstehen und deshalb lieber die Finger davon lassen. In Deutschland ist dies mit 33 Prozent sogar jeder Dritte.
Insgesamt 22 Prozent der Befragten wollen nicht am Kapitalmarkt investieren, weil sie Marktschwankungen und die damit verbundenen Verluste fürchten. Auch dort sind die deutschen Befragten mit 27 Prozent überdurchschnittlich besorgt. Auf europäischer Ebene gab einer von zehn Befragten fehlende Beratung als Grund dafür an, dem Kapitalmarkt fernzubleiben – in Deutschland sind dies zwölf Prozent. „Dies deutet darauf hin, dass viele Sparer verunsichert sind und von einer guten Finanzberatung profitieren würden. Möglicherweise würden einige dieser Sparer Kapitalmarktinvestments eher in Betracht ziehen, wenn sie wüssten, wie ein breit gestreutes Anlageportfolio die Erträge steigern und gleichzeitig die Volatilität steuern helfen kann“, erläutert Christoph Bergweiler, Leiter J.P. Morgan Asset Management in Deutschland, Österreich, Zentral- und Osteuropa sowie Griechenland.
Trotz des anhaltenden Niedrigzinsumfelds hätten nur wenige europäische Sparer ihr Anlageverhalten geändert. Nur sieben Prozent der Befragten sind von Spareinlagen auf Kapitalmarktinvestments umgestiegen, um die Ertragschancen zu erhöhen. Weitere sieben Prozent haben als Reaktion auf die niedrigen Zinsen ihre Sparquote erhöht. Und während 43 Prozent nichts an ihrem Anlageverhalten geändert haben, gaben 19 Prozent an, nicht zu wissen, ob sich ihr Verhalten geändert hat. „
Mit 57 Prozent der Befragten ist einem Großteil der europäischen Sparer nicht bekannt, dass sich mit Aktien und Anleihen Erträge in Form von Dividenden und Zinsen erwirtschaften lassen, die unabhängig von Kapitalmarktschwankungen ausgezahlt werden. In Deutschland ist der Anteil mit 63 Prozent sogar noch höher.
Quelle: Pressemitteilung J.P. Morgan Asset Management
Unter der Marke J.P. Morgan Asset Management betreibt der international tätige Finanzdienstleistungskonzern JPMorgan Chase & Co. mit Sitz in New York den Geschäftsbereich Vermögensverwaltung. Dieser verwaltet Publikumsfonds sowie institutionelle Mandate. (mb1)