Studie: Großanleger sind weiter auf Nachhaltigkeitskurs
Institutionelle Investoren in Deutschland setzen in einem herausfordernden Umfeld weiter auf Nachhaltigkeit. Aktuell berücksichtigen 85 Prozent von ihnen Nachhaltigkeitskriterien. Zudem sehen sie nachhaltige Kapitalanlagen nach wie vor auf Wachstumskurs: Zwei Drittel erwarten, dass das Volumen nachhaltiger Investments in den kommenden zwölf Monaten steigt. Dies geht aus der diesjährigen Nachhaltigkeitsstudie des Asset Managers Union Investment hervor, für die knapp 200 institutionelle Investoren in Deutschland mit einem verwalteten Vermögen von rund sechs Billionen Euro befragt worden sind.
Der Anteil der Befragten, die bei ihren Anlagenentscheidungen Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen, hat mit 85 Prozent den zweithöchsten Wert seit Beginn der jährlichen Investorenbefragung im Jahr 2010 erreicht. Allerdings ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um sechs Prozentpunkte zu verzeichnen. Derzeit macht der Anteil der Assets, bei denen die Investoren Nachhaltigkeitskriterien anwenden, 67 Prozent des verwalteten Gesamtvermögens aus und ist damit im Vorjahresvergleich um fünf Prozentpunkte gesteigert worden. Bei Stiftungen und Kirchen beträgt der Anteil sogar 93 Prozent. Hoch ist auch die Zufriedenheit mit den eigenen nachhaltigen Investments: Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Investoren sind mit den nachhaltigen Kapitalanlagen in ihrem Verantwortungsbereich zufrieden oder außerordentlich zufrieden.
Von den befragten Investoren stellen 64 Prozent beim Vergleich konventioneller und nachhaltiger Portfolios keine Unterschiede in Bezug auf die Rendite fest. Fünf Prozent zufolge haben nachhaltige Investments bei der Rendite Vorteile, zwölf Prozent sehen Renditenachteile. 19 Prozent gaben an, diesbezüglich nicht über Informationen zu verfügen – im Vorjahr sahen sich dagegen noch 29 Prozent der Befragten nicht zu einem Renditevergleich ihrer nachhaltigen und konventionellen Anlagen in der Lage. In Bezug auf das Risiko sehen 60 Prozent beim Vergleich konventioneller und nachhaltiger Produkte keinen Unterschied.
In ihren Anlagerichtlinien berücksichtigen bereits 78 Prozent der Befragten Klimaaspekte, zum Beispiel durch Ausschlüsse einzelner Sektoren oder einen Fokus auf Erneuerbare Energien. 24 Prozent haben sich sogar das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 die Klimaneutralität ihres Portfolios zu erreichen. Fast alle Befragten (97 Prozent) finden die Klimastrategie der Bundesregierung ambitioniert. Allerdings halten nur 38 Prozent die Ziele, zum Beispiel Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045, für realisierbar. „Viele Investoren fragen sich offenbar, ob ein nachhaltiger Umbau der gesamten Wirtschaft wirklich gelingen kann. Auf Ebene der einzelnen Unternehmen beobachten wir jedoch, dass viele bereits eine Transformationsstrategie haben und umsetzen. Als Investor begleiten wir nicht nur Unternehmen, die bereits zu 100 Prozent nachhaltig sind, sondern investieren auch in solche, die sich glaubwürdig transformieren“, so Haagmann. (DFPA/mb1)
Die Union Asset Management Holding AG (Union Investment) mit Sitz in Frankfurt am Main ist ein Anbieter für die Fondsvermögensverwaltung innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe.