Studie: Immobilienwirtschaft legt bei Digitalisierung zu
Die digitale Transformation bei Immobilienunternehmen schreitet weiter voran. buchstäblich einiges kosten. Auch wenn sich die Immobilienwirtschaft die Digitalisierung einiges kosten lässt, bleibt die Datenqualität aus Sicht vieler Marktteilnehmer unzufriedenstellend. Dies sind Kernergebnisse der siebten Digitalisierungsstudie des ZIA Zentrale Immobilien Ausschuss, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, und der Beratungsgesellschaft EY Real Estate für die über 250 Immobilienexperten befragt wurden.
Mit 55 Prozent verortet mehr als die Hälfte der Befragten ihr Unternehmen mittlerweile in einer der fortgeschrittenen Phasen der Digitalisierung: 47 Prozent in der Etablierungsphase, acht Prozent in der Reifephase der Digitalen Exzellenz. Im vorigen Jahr sahen sich 49 Prozent der Befragten in diesen Reifegraden. Die Anzahl der Unternehmen, die mehr als 20 Prozent ihres Umsatzes in die Transformation investieren, hat sich seit dem Vorjahr mehr als verdreifacht – von drei auf nun zehn Prozent. Zugleich zeigt sich, dass unzureichende Datenqualität und weiter herrschende Datenintransparenz von über zwei Drittel der Marktteilnehmer (67 Prozent) als Manko wahrgenommen werden. 2021 reklamierten 65 Prozent dort Defizite.
Die Immobilienwirtschaft leidet – nach Einschätzung von 94 Prozent der Befragten – unter einer hohen Zahl an Datensilos. Die Bereitschaft zum Datenteilen mit anderen Akteuren ist groß – zum Beispiel mit Kunden (Zustimmung 82 Prozent), mit Versorgern (80 Prozent), Technologieanbietern (79 Prozent) und der öffentlichen Hand (75 Prozent). Zugleich zeigt sich in der Gesamtschau, dass es insbesondere in einem Feld vielfach Vorbehalte gibt: Fast zwei Drittel (64 Prozent) möchten ihre Daten nicht mit Wettbewerben teilen.
Mit zunehmender Digitalisierung wachsen potenziell auch die Gefahren durch Cyberangriffe. Mittlerweile nehmen 57 Prozent der Unternehmen einen Anstieg von Cyberangriffen wahr. Zugleich fühlen sich Unternehmen der Immobilienwirtschaft hier größtenteils gut gewappnet (82 Prozent). 93 Prozent der Unternehmen verstehen dabei Cybersecurity als Teil ihrer Digitalstrategie.
Schwerpunktthema der diesjährigen Digitalisierungsstudie ist das digitale Quartier. Eine überwältigende Mehrheit (über 92 Prozent) der Befragten erwartet vom digitalen Quartier Antworten auf aktuelle Schlüsselaufgaben wie lebenswerte Innenstädte, Klimaschutz und Mobilitätswende (92 Prozent). Smart Metering, E-Mobilität und das digitale Mieterportal gelten dabei als wichtige Instrumente. Eine deutliche Divergenz zeigt sich hier zwischen den ausgemachten Chancen des digitalen Quartiers und der Investitionsbereitschaft: 80 Prozent attestieren eine zu geringe Investitionsbereitschaft. Auch eine lückenhafte IT-Infrastruktur (79 Prozent) und zu gering ausgeprägte Kooperationsbereitschaft zwischen verschiedenen Anbietern im digitalen Quartier (73 Prozent) werden als wichtige Herausforderungen ausgemacht. (DFPA/JF1)
Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) mit Sitz in Berlin ist eine Interessenvertretung der deutschen Immobilienwirtschaft. Er hat die Verbesserung des wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und politischen Umfelds der Immobilienbranche zum Ziel. Als Unternehmer- und Verbändeverband sind im Jahr 2006 gegründeten ZIA mehr als 28 Mitgliedsverbände zusammengeschlossen, die für rund 37.000 Unternehmen der Branche sprechen.
Ernst & Young ist ein unter dem Kürzel EY global operierendes Netzwerk rechtlich selbstständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung, Risk Advisory, Financial Advisory sowie Unternehmens- beziehungsweise Managementberatung und klassische Rechtsberatung.