Studie: Investitionswelle bei Pflegeheimbetreibern

Auf dem Pflegemarkt stehen die Zeichen auf Investition und Wachstum. Laut der aktuellen Umfrage „Situation der Pflegewirtschaft in Deutschland: eine Bestandsaufnahme“ der Evangelischen Bank plant knapp die Hälfte der 300 befragten Geschäftsführer und Leiter von Pflegeheimen in den kommenden beiden Jahren Sanierungen, Modernisierungen sowie Um-, Aus- oder Neubauten. Weitere elf Prozent ziehen entsprechende Schritte in Erwägung. 21 Prozent wollen ihre Bettenkapazität erweitern, sieben Prozent denken zumindest darüber nach. „In der Pflegewirtschaft rollt eine Investitionswelle an“, so Christian Ferchland, Vorstandsmitglied der Evangelischen Bank. Bei der Suche nach einer Bankfinanzierung für ihre Bauprojekte nennen die Einrichtungen mit jeweils 20 Prozent öffentlich-rechtliche Banken beziehungsweise konfessionelle und Spezialbanken als bevorzugten Ansprechpartner.

„Allein aufgrund der demografischen Entwicklung erwarten wir im deutschen Pflegemarkt intensives Wachstum. Allerdings werden in Zukunft nicht nur mehr Pflegeheime gebraucht, sondern vor allem auch neue Immobilien- und Betreiberkonzepte“, betont Ferchland. Dabei sei es insbesondere bei geplanten Neubauten und Erweiterungen wichtig, den aktuellen und künftigen Bedarf in der Region – den Mikromarkt – im Blick zu haben.

Wichtig im Hinblick auf nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg sei es unter anderem, dass die Geschäftsmodelle potenzieller Kreditnehmer die aktuellen und künftigen Entwicklungen in der Pflege berücksichtigen. Das wissen auch die Pflegeheimbetreiber, von denen einige bereits auf aktuelle Entwicklungen reagiert haben. So hat laut der Studie ein Viertel der befragten Heimleiter im Zuge der vom Gesetzgeber geförderten Ambulantisierung der Pflege sein Geschäftsmodell geändert oder ausgeweitet. Zu jeweils über 70 Prozent bietet diese Gruppe nun betreutes Wohnen, ambulante Pflege oder teilstationäre Plätze und Tagesbetreuung an. 20 Prozent der Befragten planen einen Ausbau in dieser Richtung.

Nahezu alle Befragten rechnen damit, dass sich neue häusliche Pflege- und Wohnkonzepte durchsetzen werden (91 Prozent). Darüber hinaus kommen ihrer Ansicht nach bis zum Jahr 2030 weitere erhebliche Umwälzungen auf sie zu. So erklären 88 Prozent, dass die Bedeutung von Spezialangeboten wie der Intensivpflege oder der Pflege von Suchtkranken steigen wird. Die Pflege werde zudem immer stärker nach ökonomischen Gesichtspunkten gestaffelt (ebenfalls 88 Prozent). Etwas weniger Zustimmung (75 Prozent) erhalten die Einschätzungen, dass sich die Familienangehörigen stärker aus der Pflege zurückziehen werden als bisher beziehungsweise, dass Pflegekräfte weniger Zeit für ihre Patienten haben werden (74 Prozent). Positiv in die Zukunft blicken 60 Prozent der Befragten, die erklären, dass der Beruf der Pflegefachkraft künftig deutlich an Attraktivität gewinnen wird.

Ein weiterer deutlicher Trend, den die Heimleiter und Geschäftsführer erkennen, betrifft vor allem Neu- und Erweiterungsbauten. So erklären 83 Prozent von ihnen, dass neue Pflegeheime künftig mit flexiblen Grundrissen und flexiblen Nutzungsmöglichkeiten gebaut werden.

Entscheidend für die Zukunftsfähigkeit von Pflegeheimen ist zudem die Digitalisierung. Mit dieser verbinden die Befragten derzeit mit 72 Prozent jedoch vor allem negative Auswirkungen wie höhere Betriebskosten durch Wartung, Updates und Schulungen. Eine Entlastung der Pflegekräfte sehen dagegen nur 42 Prozent der Befragten. „Vorbehalte gegen die Digitalisierung hemmen das Fortschreiten neuer Technologien“, mahnt Christian Schwarzrock, Abteilungsleiter des Finanzmanagements bei der Evangelischen Bank. Er sieht in der Digitalisierung – vom schnellen WLAN für die Bewohner bis hin zu Sensoren im Boden, die Stürze und ungewöhnliche Bewegungen melden – deutliche Verbesserungen für die Bewohner, die diese auch zunehmend einfordern werden. Ein positives Szenario sei zudem, dass die Pflegekräfte aufgrund der Zeitersparnis etwa durch digitales Dokumentieren oder den Einsatz von Reinigungs- oder Pflegerobotern besser auf den einzelnen Patienten eingehen können. Eine Reduzierung der Anzahl der Pflegekräfte aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung erwarten dagegen lediglich 13 Prozent der befragten Pflegeexperten. Im Jahr 2030, so erklären 43 Prozent von ihnen, werden Pflegeroboter in unterstützender Funktion zum Alltag in den Heimen gehören. Menschliche Zuwendung durch eine Pflegekraft können und sollen sie nicht ersetzen.

Quelle: Pressemitteilung Evangelische Bank

Die Evangelische Bank eG ist ein genossenschaftlich organisiertes, nachhaltiges Kreditinstitut. Mit einer Bilanzsumme von 7,3 Milliarden Euro ist die Evangelische Bank die größte Kirchenbank und zählt zu den zehn größten Genossenschaftsinstituten in Deutschland. (JF1)

www.eb.de

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