Studie: Kompakte Wohnformen können Lösung für steigende Mieten sein
Laut dem „Cube Compact Living Report“, den das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) in Zusammenarbeit mit dem Projektentwickler Cube Real Estate zum zweiten Mal in Folge erstellt hat, ist die Nachfrage nach Compact Living auch im Jahr 2021 nicht gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr sind im Jahr 2021 die qualitätsbereinigten Mieten um 2,5 Prozent gestiegen, die qualitätsbereinigten Kaufpreise um 12,2 Prozent. Besonders stark war die Kaufpreisentwicklung in Leipzig, Chemnitz und Wuppertal, die Entwicklung in Regensburg, Frankfurt und Ingolstadt schwächelten dagegen deutlich.
Auch bei der Mietentwicklung zeigt sich ein starkes Wachstum in Leipzig und Wuppertal sowie in Mönchengladbach, Bielefeld und Berlin. Die Mietnachfrage bleibt in den Metropolen weiterhin auf einem hohen Niveau, die Randlagen der Großstädte und im angrenzenden Umland gewinnen jedoch zunehmend an Attraktivität. Als Compact Living werden in der Studie Wohnungen mit maximal 1,5 Zimmern (neben Küche und Badezimmer) verstanden. Dem Institut der deutschen Wirtschaft dienten als Grundlage des Reports alle Kauf- und Mietangebote von 1- und 1,5-Zimmer-Wohnungen der 71 kreisfreien Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Gerade zu Beginn des Jahres 2021 sei die Anzahl der Mietangebote in den Zentren der Top-7-Großstädte stark gestiegen und lag gegen Ende des Jahres noch über 40 Prozent über dem Vorjahreswert.
München ist nicht nur Spitzenreiter bei den Mietpreisen, sondern auch die Stadt mit der höchsten Anzahl an Einraumwohnungen. Zwischen 2011 und 2020 hat die bayrische Landeshauptstadt das Angebot an Einraumwohnungen um neun Prozent ausgeweitet. Damit verblieb das Wachstum zwar unter dem Mittel aller Kreise, aber aufgrund der Größe des Marktes sei das dennoch ein beachtlicher Zuwachs, der rund 8.100 Wohnungen entspricht.
Gerade bei der Betrachtung der Neubaudynamik zeige sich, dass Compact Living einen Boom erlebt: Die Bautätigkeit im Einraumsegment war zwischen 2011 und 2020 in 344 von 401 deutschen Landkreisen größer als bei Wohnungen mit mehr Räumen. Im Mittel der 401 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte ist die Zahl der Einraumwohnungen um 13 Prozent gewachsen, die Zahl der Wohnungen mit zwei und mehr Räumen ist im selben Zeitraum um 5 Prozent gestiegen. Rund 2,2 Millionen Menschen wohnen laut SOEP in Deutschland in einer Einraumwohnung. Kompakte Wohnungen werden vor allem von jungen Singles bewohnt. Die Bewohner sind durchschnittlich 37 Jahre alt und damit fast zehn Jahre jünger als das mittlere Alter der Gesamtbevölkerung. Durchschnittlich 34 Quadratmeter groß sind die Wohnungen, die Menschen im Compact Living-Segment bewohnen. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung wohnen 50 Prozent in Wohnungen, die mehr als 50 Quadratmeter Wohnfläche aufweisen. (DFPA/mb1)
Die Cube Real Estate GmbH wurde im Jahr 2013 gegründet und ist tätig als Projektentwickler und Bauträger. Der Fokus liegt neben der Entwicklung und dem Bau von Studentenwohnheimen und Apartmentanlagen auch im Bereich der Entwicklung und Revitalisierung von innerstädtischen Gewerbeprojekten und Hotels sowie Baulandentwicklungen.