Studie: Mehrheit der Deutschen sieht keine Zukunft für digitale Währungen als Zahlungsmittel
Verbraucher in Deutschland sind unschlüssig, was sie von digitalen Währungen wie Bitcoin halten sollen. Zwei Drittel der Deutschen lehnen die Verwendung von Kryptowährungen durchweg ab – vorwiegend, weil sie ihre Zahlungsgewohnheiten nicht ändern wollen. Aber auch die meisten übrigen europäischen Länder stehen Kryptowährungen skeptisch gegenüber: 59 Prozent der Befragten lehnen die Verwendung generell ab. Dies sind einige Ergebnisse einer Umfrage der Privatkundenbank ING-Diba, die im Frühjahr 2018 in 13 europäischen Ländern sowie Australien und den USA durchgeführt wurde.
Gehört haben schon mehr als 70 Prozent der Deutschen von Kryptowährungen, etwas mehr als der europäische Durchschnitt mit 66 Prozent. In den USA hingegen gaben nur 57 Prozent der Befragten an, digitale Währungen zu kennen. Ein Blick auf die Altersklassen zeigt, dass in Deutschland vor allem jüngeren Befragten zwischen 18 und 24 Jahren Kryptowährungen am wenigsten bekannt sind, dabei gilt diese Bevölkerungsgruppe als besonders technikaffin. Mit 62 Prozent gaben die Wenigsten an, schon mal von Kryptowährungen gehört zu haben.
Auch der Besitz von digitalen Währungen liegt sowohl im europäischen Durchschnitt als auch in Deutschland im einstelligen Prozentbereich. Zudem gehen nur rund 25 Prozent der Europäer davon aus, in Zukunft Kryptowährungen zu besitzen; in Deutschland sind es sogar nur 21 Prozent die sagen, zukünftig solche Währungen zu halten.
Danach gefragt, für welche Zwecke mit Bitcoins und anderen Kryptowährungen gezahlt wird, wären europaweit wie auch hierzulande tendenziell mehr Befragte bereit, für einmalige Zahlungen, etwa im Online-Shopping oder der Buchung eines Flugtickets, digitale Währungen zu verwenden. Für bedeutendere Zahlungsvorgänge wie dem Gehaltseingang oder dem Ansparen für die Universitätsausbildung der Kinder stehen die meisten Befragten Kryptowährungen weniger offen gegenüber.
„Deutsche Verbrauer sind gegenüber digitalen Währungen wie Bitcoin und Co. skeptisch“, sagt Carsten Brzeski, Chefökonom der ING-Diba. „Auch in den nächsten Jahren ist nicht zu erwarten, dass Verbraucher massenweise nach Bitcoin als Zahlungsmittel verlangen. Dafür sind die Deutschen zu träge, ihr Zahlungsverhalten zu ändern.“
Quelle: Pressemitteilung ING-Diba
Die ING-Diba ist eine deutsche Privatkundenbank. Die Kerngeschäftsfelder im Privatkundengeschäft sind Spargelder, Wertpapiergeschäft, Baufinanzierungen, Verbraucherkredite und Girokonten. Das Unternehmen beschäftigt rund 4.000 Mitarbeiter. (mb1)