Studie: Mehrheit der Verbraucher akzeptiert Honorarberatung
Lediglich 325 Versicherungsberater und 256 Finanzanlagenberater auf Honorarbasis sind beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dessen Vermittlerverzeichnisse registriert. Dass es nicht mehr Honorarberater gibt, liegt nicht am fehlenden Interesse der Verbraucher. Eine Fallstudie des auf Finanzbildung und -wissen für Endkunden spezialisierten Finanzportals FragFina macht deutlich, dass 85 Prozent der Menschen für Beratung ein Honorar bezahlen würden.
Allerdings erwarten die Teilnehmer der Studie dann auch eine objektive, also produktunabhängige Beratung. In der telefonischen Befragung wurde zudem deutlich, dass es den Verbrauchern weniger um den konkreten Abschluss geht - sie erwarten vielmehr eine „Einordnung“ oder einen „generellen Check“ der bestehenden Verträge. Dann finden sie diese Beratungsleistung auch honorarwürdig.
Nach der Höhe des möglichen Honorars befragt, waren die Antworten sehr unterschiedlich und reichten von 200 Euro bis 400 Euro. Die durchschnittliche Höhe des akzeptierten Honorars lag bei 243 Euro, wobei mit steigendem Alter auch die Bereitschaft steigt, ein höheres Honorar zu bezahlen. Den Grund dafür sehen die Studienautoren darin, dass zum einen mit steigendem Alter mehr Geld zur Verfügung steht, zum anderen aber auch der Aufwand höher ist. Denn mit steigendem Alter gibt es in der Regel auch mehr Finanzverträge, die bei einer Analyse geprüft werden müssen.
Von den insgesamt genannten 1.034 gewünschten Beratungsfeldern (Mehrfachnennung war möglich) entfiel der Großteil auf die Bereiche Altersvorsorge (rund 24 Prozent) sowie Geldanlage und Investment (gut 21 Prozent). Aber auch für Beratung in Sachen BU, KV sowie Sachversicherungen würden die Befragten ein Honorar zahlen.
„Uns hat anfangs die grundsätzlich hohe Akzeptanz überrascht. Dies wurde aber durch die selbstverständliche Erwartungshaltung, dass eine gute Beratung Geld kostet, und man das auch bezahlen möchte, übertroffen“, erläutert Dennis Rose, Gründer von FragFina, und weiter: „Ich glaube, dass das Thema Beratungshonorar noch in den Kinderschuhen steckt, aber viele Vorteile für die Verbraucherinnen und Verbraucher aber auch für Branche und unsere Gesellschaft bringen kann.“ (DFPA/TH1)
Das 2017 gegründete Finanzportal FragFina agiert mit den Schwerpunkten Finanzbildung und Finanzwissen für Endkunden. Daneben bietet FragFina Finanzberatung in Kooperation mit der FiNUM.Finanzhaus AG.