Studie: Mittelstand zwischen Zuversicht und Zurückhaltung bei bAV-Reform
Mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz soll die Attraktivität der betrieblichen Altersversorgung (bAV) erhöht und die Marktdurchdringung vorangetrieben werden. Die breite Mehrheit der deutschen mittelständischen Unternehmen erwartet von der aktuellen Reform positive Impulse zur Stärkung der bAV. Fast zwei Drittel (64 Prozent) rechnen mit steigendem Arbeitnehmer-Interesse an der bAV. Allerdings hat sich bisher nicht einmal jedes fünfte Unternehmen (17 Prozent) festgelegt, die bAV-Reform zu nutzen und die entsprechenden Angebote 2018 zu erweitern. Das ergab die Studie „Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand 2017“ der Generali Versicherungen und des F.A.Z.-Instituts, für die rund 200 Personalverantwortliche befragt wurden.
Laut Studie können bAV-Anbieter mit digitalen Produkten und Services bei den Unternehmen punkten können. Mehr als die Hälfte (59 Prozent) der Befragten erwartet von den Anbietern bAV-Angebote, bei denen sämtliche Angelegenheiten wie Antragsstellung, Verwaltung und Änderung digital möglich sind, um den komplexen bAV-Themen und Kundenwünschen gerecht zu werden. Bei großen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern gaben dies zwei Drittel an. Gleichzeitig sind für 58 Prozent aller Befragten Online-Tools zur Abwicklung und Kontrolle der bAV wichtig. Ein Viertel erachtet die Möglichkeit mobiler Zugriffe auf die bAV-Verwaltung als relevant.
Mit dem verstärkten Einzug digitaler Anwendungen in die bAV wächst auch die Bedeutung von IT-Sicherheit und Datenschutz. Beides stellt laut 91 Prozent der befragten Personalverantwortlichen hohe Anforderungen an die Administration und Kommunikation der bAV.
Neben dem steigenden Arbeitnehmer-Interesse verbinden die Unternehmen mit der gesetzlichen Neuordnung der Betriebsrente die Hoffnung auf attraktivere bAV-Produkte: Das erklärten 56 Prozent. Einen sinkenden Haftungsumfang für die Arbeitgeber erhoffen sich 44 Prozent. Und ein gutes Drittel der Personalverantwortlichen rechnet mit einer Entlastung der Unternehmen bei der Bürokratie und den Vorschriften zur bAV (35 Prozent). Lediglich 13 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie keine positive Wirkung erwarten.
Gleichzeitig ergab die Studie, dass rund zwei Drittel (62 Prozent) der befragten Unternehmen noch nicht wissen, ob der eigene Betrieb die Möglichkeiten des Betriebsrentenstärkungsgesetzes aufgreifen und neue Angebote unterbreiten wird. 18 Prozent von ihnen schließen einen Ausbau des eigenen bAV-Angebots bereits jetzt aus. Nur 17 Prozent der Befragten sagen zu, auf die Gesetzesnovelle positiv zu reagieren und das eigene bAV-Angebot zu erweitern. Die Betriebe, die sich bereits jetzt zur Angebotserweiterung entschlossen haben, zielen insbesondere darauf ab, den Förderbetrag für Geringverdiener nutzen zu können: Das erklärte rund die Hälfte der Umfrageteilnehmer (47 Prozent). Das Opting-out-Modell hingegen, also die automatische Lohnumwandlung, wollen laut Umfrage derzeit lediglich 18 Prozent der befragten Betriebe nutzen.
Quelle: Pressemitteilung Generali
Die Generali in Deutschland ist mit rund 17,8 Milliarden Euro Beitragseinnahmen und mehr als 13,5 Millionen Kunden der zweitgrößte Erstversicherungskonzern auf dem deutschen Markt. Zum deutschen Teil der Generali gehören die Generali Versicherungen, AachenMünchener, CosmosDirekt, Central Krankenversicherung, Advocard Rechtsschutzversicherung, Deutsche Bausparkasse Badenia und Dialog. (JF1)