Studie: Mittelzufluss in europäisches Private Equity auf Zehnjahreshoch
Private-Equity-Investitionen in europäische Unternehmen erreichten 2017 ein Zehnjahreshoch und betrugen 71,7 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies geht aus einer Studie des Verbandes Invest Europe hervor. Rund 7.000 Unternehmen erhielten danach Investitionsmittel. Davon entfielen rund 87 Prozent auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU). In Zusammenarbeit mit nationalen Private-Equity-Verbänden aus Europa wurden für die Studie die Aktivitäten von rund 1.250 Unternehmen ausgewertet.
Die Experten führen den Zuwachs auf das größte Wachstum der Konjunktur der Europäischen Union seit einem Jahrzehnt zurück. Weltweit sei die Nachfrage nach Private Equity gestiegen, da sich Anleger während der Niedrigzinsphase zunehmend anderen Anlageklassen zuwenden würden.
Michael Collins, CEO von Invest Europe erklärt: „Das europäische Private-Equity-Geschäft verzeichnete 2017 Höhenflüge. Dies zeigt, dass sich die privaten Kapitalmärkte im Zuge der wachsenden europäischen Volkswirtschaften weiterentwickeln. Dieses Investitionskapital unterstützt europäische Unternehmen aller Größen - hilft Start-ups dabei, Größenvorteile zu erzielen, KMU zu erweitern und großen Unternehmen bei der Transformation.“
Unternehmen, die sich auf europäische Konsumgüter und Dienstleistungen in Europa konzentrieren, hätten ihren Anteil an Private-Equity-Investitionen im vergangenen Jahr auf 24,4 Prozent erhöht. Vergleichbar groß wären die Business-to-Business-Produkte und -Dienstleistungen, die um 51 Prozent auf einen Anteil von 23,5 Prozent gestiegen sind. Der Technologiesektor habe mit einem Anteil von 17 Prozent ein zehnjähriges Investitionshoch erreicht. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr betrug sechs Prozent.
Invest Europe erklärt, dass Unternehmen in Frankreich und den Benelux-Staaten rund 27 Prozent der Private-Equity-Investitionen zuflossen. Dahinter folgten Großbritannien und Irland mit 26 Prozent. Pensionskassen stellten dabei 29 Prozent des Kapitalaufkommens zur Verfügung. Dachfonds trugen einen Anteil von 20 Prozent, Familiy Offices und Privatinvestoren 15 Prozent sowie Staatsfonds neun Prozent und Versicherungen acht Prozent bei, heißt es in der Studie.
„Globale Investoren schätzen die erwiesene Fähigkeit europäischer Private-Equity-Manager, attraktive Investments über Sektoren und Regionen hinweg zu identifizieren“, fasst Collins zusammen.
Quelle: Studie Investeurope
Invest Europe ist der Verband, der Europas Private-Equity-, Venture-Capital- und Infrastruktursektoren sowie deren Investoren vertritt. (TS1)