Studie: Nachhaltige Investments steigen in der Gunst der Privatanleger
Nachhaltige Geldanlagen, die neben klassischen Kriterien wie zum Beispiel Sicherheit und Rendite auch ökologische und soziale Aspekte berücksichtigen, werden bei deutschen Sparern immer beliebter: Knapp jeder zweite Befragte (46 Prozent) hält diese Anlageform für attraktiv. Das sind zwölf Prozentpunkte mehr als vor fünf Jahren (2013). Für drei Viertel der Anleger (77 Prozent) spielt dabei das nachhaltige Handeln eine wichtigere Rolle als die Erzielung von kurzfristigen Gewinnen. Zwar erkennen Sparer allmählich, dass sie durch die Investition in nachhaltige Unternehmen Positives bewirken können, ohne Renditeeinbußen hinnehmen zu müssen. Dennoch legen nur wenige Deutsche ihre Ersparnisse entsprechend an, da ihnen das Angebot zu unübersichtlich erscheint. Das geht aus einer Umfrage des Vermögensverwalters Union Investment hervor.
Gleichzeitig ist der Anteil derer, die diese Geldanlage wenig attraktiv finden, um sechs Prozentpunkte auf ein Fünftel (20 Prozent) gesunken. Entsprechend kommt für 40 Prozent der Sparer eine Anlage in nachhaltige Investmentfonds ganz sicher oder wahrscheinlich in Frage. Nur jeder Vierte (24 Prozent) lehnt ein solches Investment ab. Bemerkenswert ist, dass ökologische oder soziale Gesichtspunkte für viele Anleger bei der Geldanlage mindestens genauso wichtig sind wie der Gewinn, der am Ende herauskommt: 85 Prozent der Befragten wären bereit, zugunsten der Nachhaltigkeit weniger Gewinn in Kauf zu nehmen (Vergleichswert 2010: 63 Prozent). Nur eine kleine Minderheit (11 Prozent) zeigt sich nicht gewillt, für die Nachhaltigkeit eines Produkts auf einen Teil ihres Gewinns zu verzichten (2010: 35 Prozent). „Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass das Thema Nachhaltigkeit längst keine Modeerscheinung mehr ist und mittlerweile auch unter deutschen Privatanlegern einen hohen Stellenwert genießt“, sagt Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment. Die gestiegene Attraktivität von nachhaltigen Investments führt er zum einen auf das veränderte Konsumverhalten der Menschen mit bewussterer Produktauswahl zurück. Zum anderen suchten die Sparer in Zeiten niedriger Zinsen und zunehmender Unsicherheit an den Kapitalmärkten nach adäquaten Anlagealternativen. Nachhaltige Geldanlagen seien dabei eine Option.
Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) geht davon aus, dass das Interesse an nachhaltigen Anlagestrategien in Zukunft weiter zunimmt. Denn viele verstehen mittlerweile, dass nachhaltiges Investieren nicht zwangsläufig mit Renditeverzicht einhergeht. Im Gegenteil: 44 Prozent sind davon überzeugt, dass „grüne Investments“ zwar nicht kurzfristig, aber auf lange Sicht höhere Ertragschancen bieten als herkömmliche Geldanlagen. Gleichzeitig ist der Anteil derjenigen, die nachhaltiges Anlegen nur als Option professioneller Anleger sehen, deutlich gesunken – von 41 Prozent in 2014 auf jetzt nur noch 30 Prozent. Dennoch ist der Besitz von nachhaltigen Geldanlagen unter deutschen Privatanlegern immer noch relativ gering verbreitet. Gerade einmal zwölf Prozent der Befragten sind darin investiert. Das sind drei Prozentpunkte mehr als 2013. Am häufigsten begründen die Sparer ihre Zurückhaltung damit, dass sie dafür kein Geld übrig haben (41 Prozent/2013: 47 Prozent). Drei von zehn Sparern geben an, dass das Angebot an nachhaltigen Geldanlagen unübersichtlich ist (2013: 27 Prozent). Dabei würde gut jeder zweite Befragte (52 Prozent) nachhaltig investieren, wenn er als Kleinanleger wüsste wie (2014: 44 Prozent).
Quelle: Pressemitteilung Union Investment
Die Union Asset Management Holding AG (Union Investment) mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Anbieter für die Fondsvermögensverwaltung innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Die sechs eigenständigen Kapitalanlagegesellschaften der 1956 gegründeten Unternehmensgruppe verwalten ein Vermögen in Höhe von 338 Milliarden Euro. (Stand: 30. September 2018) (mb1)
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