Studie: Ökosystem Börse in Europa hängt von vitalem Small- und Mid-Caps-Segment ab
Insgesamt 78 Prozent der börsennotierten europäischen Unternehmen gehören dem Small- & Mid-Caps-Segment an. Allerdings entfallen lediglich drei Prozent der Börsentransaktionen auf die Werte dieses Segments - dieses ist folglich gemessen an der Zahl von Unternehmen ein Massenmarkt, der jedoch gemessen an den Transaktionen lediglich einem Nischenmarkt entspricht. Dies sind Ergebnisse einer Studie der Fondsgesellschaft La Financière de l’Echiquier (LFDE) und des Forschungsinstituts MiddleNext, in der erstmalig europaweit das Segment der kleinen und mittleren börsennotierten Unternehmen („Small- & Mid-Caps") für den Zeitraum von 2000 bis 2014 analysiert wurde.
Untersucht wurden die Marktstruktur, Börsenentwicklung, wirtschaftliche Performance sowie die Struktur des Asset Managements im Nebenwertesegment. Weitere Ergebnisse der Studie: Das Segment der Small- & Mid-Caps generiert eine doppelt so hohe annualisierte und risikobereinigte Performance wie das der Large-Caps. Diese Börsenperformance sei einer deutlich stärkeren Wirtschaftsdynamik zu verdanken: 50 Prozent der heutigen Large Caps waren im Jahr 2000 noch Small- beziehungsweise Mid-Caps. Die dynamischen Small- & Mid-Caps seien folglich der Motor des europäischen Marktes. Sie stimulieren die Wirtschaft und die Vergütung des Sparkapitals. Gleichzeitig bestimmen sie auf längere Sicht die Anzahl an Large Caps.
Diese Dynamik sei mittlerweile bedroht: Seit 2007 ging die Anzahl der börsennotierten Micro- & Small-Caps um 20 Prozent zurück. Diese rückläufige Entwicklung der Kleinwerte bedrohe auf lange Sicht die Vitalität der europäischen Wirtschaft: Die Anzahl der Mid- & Large-Caps verringerte sich ihrerseits seit 2007 um fünf Prozent.
„Die Small- & Mid-Caps werden vielfach in ihrer Dynamik als ein Motor des europäischen Marktes unterschätzt. Jedoch sind hier viele hochwertige Unternehmen zu finden, die für langfristige Anleger attraktive Chancen bieten. Viele Small-Caps von heute sind die Large-Caps von morgen. Deswegen ist ein vitales Small- und Mid-Caps-Segment an den europäischen Börsen so wichtig – für die Unternehmen selbst, aber auch für die Anleger“, sagt Stéphanie Bobtcheff, Expertin für Small- und Mid-Caps und Managerin des „Echiquier Agenor“ sowie des „Echiquier Entrepreneur“.
Quelle: Pressemitteilung La Financière de l’Echiquier
La Financière de l’Echiquier ist eine französische Fondsgesellschaft und wurde 1991 gegründet. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt 100 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen von 8,7 Milliarden Euro. In Deutschland vertreibt die Gesellschaft aktuell fünf Aktienfonds, zwei Mischfonds und einen Wandelanleihefonds. (mb1)