Studie: Preisexplosion an deutschen Küsten
Immer mehr Deutsche zieht es im Urlaub an die heimischen Küsten. Viele spielen mit dem Gedanken, ein eigenes Feriendomizil oder einen Zweitwohnsitz an ihrem Lieblingsort zu erwerben. Die wachsende Nachfrage hat jedoch zu kräftigen Preissteigerungen an den deutschen Nord- und Ostseeküsten geführt. Eine aktuelle Marktanalyse von LBS Research in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Empirica zeigt, wo die höchsten Preise verlangt werden und wo es noch Alternativen gibt. Das Ergebnis der Analyse: Die teuerste Küstenregion bildet der Landkreis Nordfriesland mit einem mittleren Preis von 3.400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, gefolgt von der kreisfreien Stadt Lübeck mit 2.900 Euro und dem Landkreis Vorpommern-Rügen mit 2.600 Euro pro Quadratmeter Ferienimmobilie.
An besonders beliebten Standorten liegen die Preise mitunter deutlich über den für den jeweiligen Landkreis errechneten typischen Bandbreiten. Die teuersten Küstenstandorte finden sich auf den Nord- und Ostfriesischen Inseln. Spitzenreiter ist die Insel Sylt mit der Gemeinde Wenningstedt/Braderup - dort liegt der Standardpreis für Ferienimmobilien bei 8.300 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Zu den besonders hochpreisigen Inseln zählen auch Juist mit einem mittleren Preis von 8.200 Euro pro Quadratmeter, Norderney mit 7.100 Euro pro Quadratmeter, Langeoog mit 6.400 Euro pro Quadratmeter und Wyk auf Föhr mit 6.100 Euro pro Quadratmeter.
Als deutlich günstiger machen die Immobilienforscher die Ostseeküste aus. Auf Rügen liegen die Standardpreise in den bei Touristen beliebten Gemeinden zwischen 3.500 und 4.300 Euro pro Quadratmeter. Selbst im gefragten Heringsdorf auf Usedom wird die Grenze von 4.000 Euro pro Quadratmeter nicht überschritten. Noch günstiger werde es auf dem Festland an der mecklenburgischen Ostseeküste, wo für attraktive Standorte wie das Seebad Kühlungsborn die mittleren Quadratmeterpreise bei rund 3.900 Euro oder auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst die Standardpreise um die 3.200 Euro pro Quadratmeter liegen.
In den untersuchten Küstenregionen sind die Standardpreise für inserierte Ferienobjekte in den vergangenen drei Jahren im Durchschnitt um jeweils fünf Prozent pro Jahr gestiegen. Spitzenreiter ist der Landkreis Nordfriesland. Dort betrug die jährliche Preissteigerungsrate im Schnitt 30 Prozent. LBS Research führt das vor allem auf die Beliebtheit der Nordseeinseln zurück. Da dort die Neubaumöglichkeiten naturgemäß begrenzt seien, werde das Angebot an Feriendomizilen zunehmend schmaler und vor allem in direkter Meeresnähe entsprechend teurer. Auf dem zweiten Platz rangiert der niedersächsische Landkreis Wesermarsch mit einer durchschnittlichen Preissteigerung von 15 Prozent pro Jahr in den letzten drei Jahren. Ein jährliches Plus von zehn Prozent und mehr wurden zudem in den Landkreisen Stade und Plön beobachtet.
Fazit der Immobilienexperten von LBS Research: „Steigende Immobilienpreise sind kein Phänomen wirtschaftsstarker Metropolregionen, sondern sind auch und besonders bei Ferienimmobilien zu registrieren.“ Für Kaufinteressenten heiße das: Noch mehr als bisher müssen sie auf die Kriterien Lage, Ausstattung, Infrastruktur und Vermietbarkeit achten.
Quelle: Pressemitteilung LBS
Die LBS-Gruppe betreibt das Bauspargeschäft der Sparkassen-Finanzgruppe. Sie besteht aus acht Landesbausparkassen mit regional abgegrenzten Geschäftsgebieten. (JF1)