Studie: Private-Equity-Häuser erwarten starke Zuwächse
Die Beteiligungsbranche plant umfassende Investitionen in mittelständische Unternehmen in Deutschland. Während sich die Marktentwicklung bei großen Deals eingetrübt hat, sind die Private-Equity (PE)-Häuser optimistisch, auch im laufenden Jahr 2016 bei Mid-Cap-Deals mit einem Volumen von etwa 20 Millionen Euro auf hohem Niveau zuzulegen. Dabei hält der Trend zur Buy-and-Build-Strategie an: Neben Eigenkapital bringen die PE-Gesellschaften Branchenexpertise und unternehmerisches Know-how ein, um ihre Beteiligungen zum Erfolg zu führen. Das ergibt eine Studie zur deutschen Beteiligungsbranche der Beratungsgesellschaft Rödl & Partner.
„Der Private-Equity-Markt boomt. Einziges Handicap für die Investoren ist die niedrige Zahl verkaufswilliger Unternehmen“, erklärt Partner Jochen Reis von Rödl & Partner Eschborn, der die Studie durchgeführt hat. „Deutsche Mittelständler sind weltweit begehrt. Wer sein Unternehmen verkaufen will, ist in der komfortablen Lage, sich den Käufer auszusuchen. Dabei fällt die Wahl vor allem auf PE-Häuser, die eine klare Perspektive aufzeigen, das Unternehmen fortzuführen und in künftiges Wachstum zu investieren.“
Entscheidend für die Verkaufsentscheidung an eine Beteiligungsgesellschaft ist immer häufiger deren unternehmerisches Engagement, so die Studie. „Der eindeutige Trend geht zur Buy- and Build-Strategie. Mit ihr können PE-Häuser auch bei hohen Kaufpreisen noch eine gute Rendite erzielen“, betont Björn Stübiger, Leiter des Bereichs Corporate Finance und M&A bei Rödl & Partner. „Das gilt besonders beim Verkauf zur Lösung der Nachfolge. Die Unternehmer suchen Käufer ihres Lebenswerks gezielt danach aus, ob sie neben Kapital auch Branchenexpertise und operative Erfahrung einbringen. Gebremst wird die Entwicklung des PE-Marktes durch die Preisspirale und die niedrigen Zinsen. Viele Beteiligungskäufe scheitern auch im Mittelstand an den zu hohen Kaufpreisvorstellungen. Die Unternehmen haben keinen Druck zu verkaufen. Denn eine Unternehmensbeteiligung erzielt aktuell eine weitaus höhere Rendite als die Anlage des Verkaufserlöses“, so Stübiger. „Es erweist sich auch nicht als hilfreich, dass so viel Kapital bereit steht. Das hat die Begehrlichkeiten auf Verkäuferseite wachsen lassen.“
Wichtiger Treiber bei der Aufnahme von Beteiligungskapital ist die internationale Expansion deutscher Unternehmen. Hier haben global aufgestellte PE-Häuser die Nase vorn. „Kapitalgeber aus dem angloamerikanischen Raum erleichtern mit ihrem Netzwerk den Einstieg in ausländische Märkte“, betont Reis. „Zwar ist die Konkurrenz durch strategische Investoren, insbesondere aus Asien, sehr stark. Aber die USA sind außerhalb der Europäischen Union nach wie vor der wichtigste Markt für deutsche Unternehmen. Zur Finanzierung der Expansion in den Vereinigten Staaten sind amerikanische PE-Investoren die erste Wahl.“
Quelle: Pressemitteilung Rödl & Partner
Rödl & Partner ist mit mehr als 150 begleiteten alternativen Investmentfonds (AIF) mit über 18,5 Milliarden Euro Investitionsvolumen nach eigenen Angaben eine der führenden Gesellschaften im Fondsbereich in Deutschland. Die Verwahrstelle von Rödl & Partner begleitet aktuell circa 25 Geschlossene AIF mit einem Nettoinventarwert (Net Asset Value, NAV) von circa 1,1 Milliarden Euro. (JF1)