Studie: So teuer ist Wohnen in Deutschland
Für ein Eigenheim müssen durchschnittlich fast 3.250 Euro je Quadratmeter investiert werden, zeigt die Studie „Wohnen in Deutschland 2023“ des Verbandes der Sparda-Banken, umgesetzt von der IW Consult, dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und dem Institut für Demoskopie Allensbach (IfD). Vor zwei Jahren lag der Wert noch bei etwas unter 2.700 Euro je Quadratmeter.
Allein in den vergangenen zwei Jahren sind die Preise also im Durchschnitt um rund 20 Prozent gestiegen. Seit 2005 bis 2022 zogen die Preise um durchschnittlich 129,2 Prozent an. Das entspricht einem jährlichen Anstieg von 5,0 Prozent.
„In der Bevölkerung besteht weiterhin der große Wunsch nach Wohneigentum. Eigentum gibt in Zeiten globaler Krisen Sicherheit und hilft beim Vermögensaufbau. 2022 ist Deutschland durch eine hohe Einwanderung so stark gewachsen wie noch nie. Verbunden mit geringer Bautätigkeit, hohen Baukosten und weiteren gewichtigen Gründen spricht viel dafür, dass sich der Wohnimmobilienmarkt auch in Zukunft langfristig stabil entwickelt“, so die Verfasser der Studie.
Trotz aller Unsicherheiten durch geopolitische Spannungen und hohe Inflationsraten plane nach wie vor jeder vierte Mieter bis 50 Jahre in den nächsten zwei bis drei Jahren oder zu einem späteren Zeitpunkt den Erwerb von Wohneigentum. Dieser Wunsch nach einem dem eigenen Häuschen mit freien Gestaltungsmöglichkeiten zeige sich auch in der Bereitschaft von 43 Prozent der Befragten, sich für den Erwerb stark oder sogar sehr stark einschränken zu wollen.
Metropolen sind Magnete für Jüngere aus ganz Deutschland: Alle Metropolen verzeichnen starke Wanderungsgewinne bei den Einwohnern im Alter von 18 bis unter 30. Familien hingegen ziehen verstärkt ins direkte Umland und pendeln zu ihren Arbeitsplätzen: In die sieben Metropolen pendeln insgesamt fast 2,5 Millionen Menschen. Das hat laut Studie deutliche Auswirkungen auf die Immobilienpreise im Umland.
Außer rund um Frankfurt ziehen in den vergangenen fünf Jahren die Preise im Umland der Metropolen durchschnittlich stärker an als in den Metropolen selbst. Im Umland von Berlin haben sich die Preise seit 2017 fast verdoppelt (plus 96,0 Prozent), während sie in Berlin um 59,3 Prozent gestiegen sind. Rund um Hamburg beträgt die Preissteigerung 76,8 Prozent und in der Hansestadt 56,2 Prozent.
Die umfassende Analyse des Wohnimmobilienmarktes „Wohnen in Deutschland 2023“ betrachtet schwerpunktmäßig regionale Preisentwicklungen in Deutschland, bietet einen Fokus für Metropolen und deren Umland und ordnet die Erschwinglichkeit von Immobilien in den einzelnen Regionen ein.
Im Mittelpunkt stehen zudem neun wichtige Gründe für eine langfristige Preisstabilität des deutschen Wohnimmobilienmarktes. Außerdem werden Wanderungs- und Pendlerbewegungen sowie die zukünftige Entwicklung des Immobilienmarktes auf Kreisebene untersucht. Ergänzt wird die Studie durch die Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung zu den Wohnpräferenzen der Bevölkerung Deutschlands.
Das Online-Tool zur Studie ist unter www.sparda-wohnen2023.de verfügbar. Hier können detaillierte Informationen zu gewünschten Regionen interaktiv abgerufen und verglichen werden. (DFPA/TH1)
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) mit Hauptsitz in Köln, einem Hauptstadtbüro in Berlin und einer Verbindungsstelle in Brüssel ist ein arbeitgebernahes Wirtschaftsforschungsinstitut. Es wird von Unternehmen und Verbänden der privaten Wirtschaft finanziert und setzt sich für eine freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ein.