Studie: Welchen Einfluss hat die Zinswende auf die Immobilienpreise?
Nach zehn Jahren ist die geldpolitische Zinswende so nah wie noch nie. Weltweit haben die wichtigsten Notenbanken bereits den allmählichen Ausstieg aus der ultraexpansiven Geldpolitik eingeleitet. Nachdem die Immobilienmärkte in den vergangenen Jahren signifikant durch die Niedrigzinsphase geprägt und befeuert wurden, stellt die Studie des Immobilienunternehmens Quantum „Quantum Focus No. 27 ,Zurück zur Normalität?‘“ nun die Frage, wie die Zinsen und damit auch die Immobilienpreise auf einen allmählichen Rückgang des geldpolitischen Stimulus reagieren könnten.
Aufgrund des Niedrigzinsumfelds der vergangenen Jahre hat die Immobiliennachfrage zugenommen, da zum einen Ankäufe günstiger finanziert werden konnten und zum anderen, weil Alternativen – wie etwa Anleihen – an Attraktivität verloren haben. Entsprechend haben Investitionen in Sachvermögen insbesondere in den Anlagestrategien institutioneller Investoren an Bedeutung gewonnen. Die zunehmende Transaktionsintensität und der steigende Anlagedruck haben zu einem allgemeinen Preisaufschwung auf den Immobilienmärkten geführt, wobei auch die Gefahr von Überhitzungen zugenommen habe. Mit Sorge wird in der Immobilienbranche nun der erwartete Anstieg der langfristigen Zinsen beobachtet, der zeitverzögert die Hypothekenzinsen erhöhen und damit die Nachfrage nach Immobilien hemmen könnte. Steigende Zinsen hätten aber nicht nur Auswirkungen auf die Höhe der Refinanzierungskosten, sondern könnten infolge der steigenden Attraktivität des Anleihenmarktes langfristig auch wieder Portfolioumschichtungen bei den institutionellen Anlegern einleiten, so Quantum.
Die Ursachen für die ausgedehnte Niedrigzinsphase lassen sich grob in zwei Erklärungsansätze aufteilen. Es gibt einerseits Interpretationen, die primär die Politik der Zentralbanken für den Rückgang der Zinsen verantwortlich sehen, und andererseits solche, die eher realwirtschaftliche Faktoren in den Mittelpunkt stellen. Zu den langfristigen Einflussgrößen auf den Zins zählen Ökonomen etwa das rückläufige Wirtschafts- und Produktivitätswachstum in den Industrieländern, das dämpfend auf die Zinsentwicklung wirkt. Fast ebenso wichtig ist die Rolle der Demographie: In den vergangenen 30 Jahren hat sich der Anteil der arbeitenden Menschen an der Gesamtbevölkerung in der Welt vergrößert. Dies hat zu höheren Sparquoten geführt, wodurch die Zinsen zurückgegangen sind.
Laut Quantum-Analyse wirkt sich nicht alleine die Geldpolitik der Zentralbanken, sondern ein komplexes Bündel an Einflusskräften auf das Zinsniveau aus. Wenngleich deren Entwicklungen und Interdependenzen schwierig modellier- und vorhersehbar sind, geht eine wachsende Zahl von Ökonomen davon aus, dass in absehbarer Zukunft das Zinsniveau nicht mehr auf Höhen steigen wird, wie noch vor mehreren Jahrzehnten. In diesem Umfeld bliebe das Interesse institutioneller Investoren an Immobilieninvestments langfristig hoch und ein deutlicher Kaufpreisverfall auf den deutschen Immobilienmärkten wäre eher unwahrscheinlich.
Quelle: Pressemitteilung Quantum
Die inhabergeführte Quantum Immobilien AG ist seit 1999 am deutschen Immobilienmarkt tätig. Von den Büros in Hamburg, München, Frankfurt und Düsseldorf aus werden unter anderem die Entwicklung und Realisierung, die kapitalmarktfähige Strukturierung sowie das Management von Immobilieninvestments durchgeführt. (JF1)