Studie zum Konsum- und Kreditverhalten in der Krise vorgelegt
Insgesamt 46 Prozent der Deutschen bewerten ihre finanzielle Situation in den vergangenen Monaten als verschlechtert. Zudem ist die Sorge vor Preissteigerungen für Lebensmittel und Nebenkosten besonders groß. Auch wenn ein Drittel der Befragten Krediten kritisch gegenübersteht, finden 42 Prozent, dass es etwas ganz Normales geworden ist, einen Kredit aufzunehmen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine gemeinsame Studie von Statista, einem internationalen Anbieter für Markt- und Konsumentendaten und Auxmoney, einer digitalen Plattform für Privatkredite. Dazu wurden in einer 1.000 Personen in ganz Deutschland zu ihrem aktuellen Konsum- und Kreditverhalten befragt.
Corona, Energiekrise, Inflation − die wirtschaftliche Lage sei seit geraumer Zeit angespannt. Das habe Konsequenzen für das Konsum- und Kreditverhalten der Deutschen: Mehr als 60 Prozent sehen sich durch die Preiserhöhungen gezwungen, auf Ausgaben zu verzichten oder Einschränkungen vorzunehmen. Besonders betroffen davon seien die Genussbereiche wie Gastronomie, Kleidung und Schuhe sowie Freizeitaktivitäten. Drei von vier Personen, die eine Preissteigerung in den jeweiligen Bereichen wahrgenommen haben, sind zudem über steigende Neben- und Lebensmittelkosten besonders besorgt. Mehr als 40 Prozent der Befragten erwarten eine Verschlechterung ihrer finanziellen Situation. Insgesamt geben 46 Prozent der Befragten an, dass sich ihre finanzielle Situation bereits verschlechtert hat. Frauen sind davon stärker betroffen: Mehr als jede zweite Frau (53 Prozent) beschreibt eine negative Veränderung – bei den Männern sind es 39 Prozent. Zudem variieren die Angaben zur Finanzsituation nach Haushaltsgröße und Familienstand. So konnte sich beispielsweise jeder fünfte Haushalt (19 Prozent) ab drei Personen verbessern, aber nur 13 Prozent der Ein-Personen-Haushalte. „Die Studie bestätigt, dass die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Monate sich in den Geldbeuteln der Deutschen stark bemerkbar macht. Nicht jeder ist auf längere herausfordernde Abschnitte vorbereitet und kann Engpässe kurzfristig überbrücken. Umso wichtiger ist es, mehr Menschen die Chance auf den Zugang zu finanziellen Mitteln zu ermöglichen“, kommentiert Matthias von der Heyde, Chief Growth Officer bei auxmoney, die Ergebnisse. Entsprechend scheint in Bezug auf Kredite ein Umdenken erfolgt zu sein: So steht zwar ein Drittel der Befragten Krediten kritisch gegenüber, für knapp die Hälfte bedeutet die Aufnahme eines Kredites jedoch nicht, dass man seine Finanzen nicht im Griff hat. 52 Prozent sind sogar der Meinung, dass immer mehr Menschen aufgrund der wirtschaftlichen Lage nicht mehr um einen Kredit herumkommen. 39 Prozent hätten kein Problem damit, im Freundes- und Bekanntenkreis über die Aufnahme eines Kredits zu sprechen. Dennoch tauscht sich vorrangig die jüngere Generation der 18- bis 29-jährigen zu Finanzthemen aus (31 Prozent). Dagegen hält die ältere Generation die eigenen Finanzen lieber privat: 64 Prozent der über 60-Jährigen sagen, dass ihre Finanzen nur sie selbst etwas angehen. (DFPA/mb1)
Die 2007 gegründete Auxmoney GmbH ist ein Crowdlending-Kreditmarktplatz. Private und institutionelle Anleger investieren auf der Auxmoney-Plattform unmittelbar in vorgeprüfte Kreditnehmer.