Studie zur Altersvorsorge: Deutsche unterschätzen Lebenserwartung

Wissenschaftler plädieren für eine Rentenauszahlung des angesparten Altersvorsorge-Vermögens. Im Gegensatz zu einer einmaligen Kapitalzahlung sichere die lebenslange Rente die finanziellen Anforderungen der meisten Menschen bis zum Lebensende besser ab, lautet das Ergebnis einer Untersuchung im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Private Altersvorsorge wird in Zukunft von vielen nicht mehr für die Finanzierung von Extras, sondern zur Sicherung des gewünschten Lebensstandards im Alter benötigt“, sagte Studienautor Jochen Ruß vom Ulmer Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften. „Da man einerseits den gewünschten Lebensstandard bis zum Tod erhalten will und andererseits nicht vorhersagen kann, wie alt man wird, besteht ohne eine lebenslange Rente ein Risiko, länger zu leben, als das Geld reicht“, so Ruß.

Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage für den GDV entscheiden sich dagegen rund zwei Drittel der Deutschen bei Fälligkeit ihrer privaten Rentenversicherung für eine einmalige Kapitalzahlung – und gegen eine lebenslange Rente. Vor diesem Hintergrund hat Ruß gemeinsam mit seinem Kollegen Stefan Schelling untersucht, warum sich viele Menschen bei der Frage der Verrentung rational falsch entscheiden und welche Probleme das nach sich zieht.

„Das Risiko, länger zu leben, als das angesparte Geld reicht, ist eines der am meisten unterschätzen finanziellen Risiken“, sagte Ruß. Deswegen sei individuelles Sparen gegenüber kollektiven Lösungen wie der gesetzlichen und privaten Rentenversicherung oft unterlegen. Nur letztere garantierten Einkünfte bis zum Lebensende.

Obwohl laut Forsa fast 60 Prozent der Menschen planen, mindestens 80 Prozent ihres Lebensunterhalts mit fixen Rentenzahlungen bestreiten zu wollen, entscheiden sie sich häufig gegen eine Verrentung ihrer Ersparnisse. Neben dem Wunsch, Geld an die Hinterbliebenen zu vererben, beobachtet Ruß vor allem einen Denkfehler, der oft zu der Entscheidung verleitetet: „Lieber das gesamte Geld jetzt sofort auf dem Konto.“ Denn bei einer Rentenversicherung sei eben nicht die Renditemaximierung das Ziel, sondern die lebenslange finanzielle Absicherung einer unbekannten Lebensdauer.

Weiteres zentrales Ergebnis der Studie: Trotz der kontinuierlich alternden Gesellschaft in Deutschland ist das Bewusstsein über die stets weiter steigende Lebenserwartung in vielen Köpfen noch nicht angekommen. „Viele denken bei der Lebenserwartung an ihre eigenen Eltern oder Großeltern und ziehen daraus Rückschlüsse für ihren eigenen Lebenshorizont“, sagte GDV-Altersvorsorgeexperte Peter Schwark. Dabei steige die Lebenserwartung von Generation zu Generation stark an. Ein im Jahr 1990 geborener Mann werde im Durchschnitt neun Jahre älter als ein 1960 geborener. Frauen hätten im selben Zeitraum um sieben Jahre zugelegt.

Quelle: Pressemitteilung GDV

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 450 Mitgliedsunternehmen mit 524.000 Mitarbeitern, 431 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,51 Billionen Euro zusammengeschlossen. (JF1)

www.gdv.de

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