Sustainable Finance: Anreize für erfolgreiche Umsetzung notwendig
Die Bundesregierung hat beschlossen, eine Sustainable-Finance-Strategie für den Finanzstandort Deutschland zu entwickeln. Der neu eingerichtete Sustainable-Finance-Beirat hat am 6. Juni seine Arbeit aufgenommen. Hierzu erklärte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes: „Wir begrüßen ausdrücklich die Einrichtung des Sustainable-Finance-Beirates und werden dessen Arbeit aktiv unterstützen.“
Der Finanzierungsbedarf für Nachhaltigkeitsprojekte ist enorm: Schätzungen zufolge brauchen allein der Energiesektor und die damit verbundene Infrastruktur in der EU jährlich 175 bis 290 Milliarden Euro, um die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen.
„Es sind vor allem Banken, die die Mittel zur Finanzierung des Klimaschutzes bereitstellen müssen“, so Ossig. „Damit sie dieser Aufgabe nachkommen können, müssen aber auch die richtigen Anreize für Kunden und Banken gesetzt werden. In diesem Zusammenhang muss auch über Erleichterungen bei Kapital- und Liquiditätsanforderungen für nachhaltige Finanzierungen diskutiert werden.“
Ossig wies darauf hin, dass die weiteren Kapitalmarktakteure wie Asset-Manager, Pensionsfonds oder Versicherungen die Bereitstellung der nachhaltigen Finanzierungsmittel alleine gar nicht stemmen könnten. Denn in Deutschland würden sich Unternehmen vor allem über Kredite bei Banken finanzieren.
„Die letzten Wahlergebnisse haben gezeigt, dass Klimaschutz stärker in den politischen und wirtschaftlichen Fokus rücken muss. Die privaten Banken stehen bereit, ihren Beitrag zu leisten“, betonte Ossig.
Quelle: Pressemitteilung Bankenverband
Der Bundesverband deutscher Banken (Bankenverband) mit Sitz in Berlin ist die Interessenvertretung der privaten Banken in Deutschland. Dem 1951 gegründeten Bankenverband gehören 180 private Banken und elf Landesverbände an. (TH1)