Swisscanto: Integration von ESG-Kriterien wird zum Mainstream
Auch wenn sich das Volumen der als explizit nachhaltig verwalteten Geldanlagen noch im einstelligen Prozentbereich in der DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) bewegt, ist die generelle Anwendung von ESG-Kriterien keineswegs mehr ein Nischenansatz, so analysiert der Assetmanager Swisscanto. Unter ESG-Kriterien werden alle Ansätze verstanden, die ökologische (E), soziale (S) sowie Corporate Governance (G)-Faktoren in die traditionelle Finanzanalyse einbeziehen und daraus abgeleitete Risiken und Chancen in die Anlageentscheide einfließen lassen.
„Mit über 30 Prozent der gesamten europäischen Anlagen haben Investments, die ESG-Kriterien berücksichtigen, längst die Nische verlassen und die Entwicklung zum Mainstream genommen. Notwendige Voraussetzung für die effiziente Integration von ESG-Kriterien ist die Verfügbarkeit von ESG-Informationen. Daraus abgeleitete Risiken oder Chancen können entsprechend quantitativ in Bewertungsmodelle einfließen und auch in qualitativer Form zu Anlageentscheiden beitragen“, so Markus Güntner, Nachhaltigkeitsexperte bei Swisscanto Asset Management International SA.
Häufig sei die Verwendung im Anlageprozess noch nicht systematisch geregelt und damit wenig transparent. Als Neuerung starte Swisscanto Invest nun bei aktiven Aktienanlagen mit der systematischen Integration von ESG-Faktoren im fundamentalen Anlageprozess. Auf Knopfdruck werden relevante Umwelt-, Sozial- und Governance-Daten für ein beliebiges Unternehmen übersichtlich auf einer Seite zusammengestellt und es wird eine Bewertung im Branchenvergleich vorgenommen.
„Kritische Punkte sind durch die grafische Darstellung der Dimensionen Umwelt, Soziales und Governance schnell erkennbar. So werden zum Beispiel im Umweltbereich die CO2- Emissionszahlen des Unternehmens und denen der Branche gegenübergestellt und in Relation zum Umsatz des Unternehmens gesetzt. Zudem erscheinen rote oder gelbe Warnhinweise, wenn das Unternehmen etwa wegen illegaler Abholzungen oder ungleicher Aktionärsrechte negativ auffällt. In weiteren Abschnitten sind zur Corporate Governance relevante Indikatoren zusammengestellt, unter anderem zur Unabhängigkeit des Verwaltungsrates, zu Aktionärsrechten oder Entlohnung. Aktuell ermöglicht die interne Datenbank diese und weitere Informationen per Knopfdruck für die 4.000 größten Aktiengesellschaften der Welt herunterzuladen“, sagt Güntner.
Zusätzlich werden Fragen benannt, die aus ESG-Sicht für die Branche des Unternehmens besonders relevant seien. Zum Beispiel die Unfallhäufigkeit im Transportsektor oder der Umgang mit ethischen Standards bei klinischen Studien in Entwicklungsländern. Sie dienten als Grundlage für die Erarbeitung finanzieller Bewertungskriterien. „Durch die systematische Erhebung und Verarbeitung der ESG-Informationen gewinnt die konventionelle Finanzanalyse eine zusätzliche Dimension. ESG-Faktoren entfalten somit in unserem Asset Management eine neue Breitenwirkung“, meint Güntner.
Quelle: Pressemitteilung Swisscanto
Der Schweizer Assetmanager Swisscanto ist ein Tochterunternehmen der Zürcher Kantonalbank. Das 1993 gegründete Unternehmen mit Sitz in Bern beschäftigt rund 400 Mitarbeiter. (mb1)