T. Rowe Price: Welche Risiken und Chancen Anleger 2018 erwartet
Die größten Risiken und Chancen werden 2018 von der gleichen Stelle wie zuvor ausgehen: der Straffung der Geldpolitik der Zentralbanken. Zu dieser Meinung kommt Arif Husain, Global Head of Fixed Income bei der Fondsgesellschaft T. Rowe Price. Die Federal Reserve, die Europäische Zentralbank, die Bank of England, die Bank of Canada und die Bank of China strafften ihre Geldpolitik aus inländischen Gründen. „Jedes Anheben der Zinsen einzelner Zentralbanken könnte möglicherweise problemlos verlaufen, wenn aber alle zusammen synchron vorgehen, könnte das Auswirkungen haben, auf die die Märkte nicht vorbereitet sind“, sagt Husain.
Doch aus Sicht des Experten biete dies auch viele Chancen: „Erstens, weil die Volatilität bei systematischen Risikofaktoren steigt, was im Gegenzug mehr interessante Bereiche für Investoren schafft. Und zweitens, weil es eine größere Differenzierung zur Folge haben würde, da einige Zentralbanken mit der Lockerung fortfahren dürften und andere nicht.“ Wegen der unterschiedlichen Geldpolitiken sei es möglich, dass sich einige Länder, denen in der Vergangenheit ein hohes Risiko bescheinigt worden war, besser für Investitionen eignen als die traditionellen Länder, die als „sicherer“ Hafen gelten.
Unter die systematischen Risiken fasst Husain große Faktoren wie beispielsweise Credit Spreads und Bewegungen bei Aktien und Zinsen zusammen. Zu den idiosynkratischen Risiken zähle der Portfoliomanager alle Faktoren, die sich in eine andere Richtung bewegen als der breite Markt. „Ich denke, dass sich die meisten Menschen einig darüber sind, dass das Gros systematischer Risikofaktoren in der Welt im Augenblick kein attraktives Risiko-/Chancen-Profil bietet, weil die Zinsen derart niedrig sind, Kredite knapp sind und die Volatilität verhalten bleibt“, sagt Husain. „Ein Weg, um hierauf zu antworten und sich anders als der breite Markt zu positionieren, besteht darin, Mittel stärker bei idiosynkratischen Risikoaktiva zu allokieren, die genügend durch ihre eigenen Geschichten getrieben werden.“
Dennoch glaube Husain, dass es aktuell nur wenige solcher idiosynkratischen Risiken gibt. Um davon zu profitieren, sei es deshalb notwendig, konzentriertere Positionen über einen langen Zeithorizont einzunehmen und dabei mitunter nachteilige Ergebnisse zu tolerieren. „Die fundamentalen Dinge, die Kunden möchten, bleiben die gleichen: Ertrag, Schutz gegen Abwärtsbewegungen und Diversifikation“, sagt Husain. „Ich glaube nicht, dass sich das jemals ändern wird.“ Dennoch sei auch klar, dass die üblichen Ertrags- und Schutzquellen nicht so gut funktionierten, wie sie es in der Vergangenheit getan hätten – die Zinsen seien so gering, dass US-Bundesanleihen nicht länger den gleichen Schutz wie früher böten, während traditionelle Ertragsprodukte für weniger Ertrag sorgen würden. „Das bedeutet, dass wir an unterschiedlichen Orten nach diesen Qualitäten Ausschau halten müssen“, so Husain. „Gleichzeitig spezifizieren Kunden das Niveau an Schutz und Ertrag, das sie voraussetzen, immer stärker. Zusammen schaffen diese beiden Entwicklungen die Notwendigkeit einer größeren Produktvielfalt, die auf die besonderen Bedürfnisse der Kunden eingeht, indem in eine größere Bandbreite an Anlagen investiert wird.“
Quelle: Pressemitteilung T. Rowe Price
T. Rowe Price ist eine globale Investmentgesellschaft mit 823,7 Milliarden Euro Assets under Management. Das 1937 von Thomas Rowe Price jr. gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in Baltimore (USA) und ist mit eigenen Büros in den USA und Kanada, EMEA und Asien präsent. (mb1)