Tankschifffahrt: Charterraten weiterhin sehr unbefriedigend
„Der Markt ist öde und fad auf niedrigem Niveau.“ Das schreiben die Schifffahrts-Experten der Dortmunder Salamon AG in ihrem aktuellen „Tanker & Bulker Report“. Zwar seien die Raten im März gestiegen, aber nur im Vergleich zum ohnehin schlechten Vormonat. Die Eigentümer von Großtankern litten am stärksten.
In der VLCC-Klasse (Very Large Crude Carrier) sackten die Spot-Charterraten im April auf unter 2.600 US-Dollar pro Tag. So niedrig lagen die Tageseinnahmen zuletzt im Jahr 2013. Mit knapp über 10.000 US-Dollar am Tag konnten sich Suezmaxe noch am besten behaupten. Doch auch dieses Ratenniveau ist nicht auskömmlich. Im bisherigen Jahresverlauf (1. Januar bis 20. April 2018) schwankten die VLCC-Raten laut Report zwischen 2.500 und 11.000 US-Dollar/Tag. „Das ist für diese Schiffsgröße: Nichts!“ Suezmaxe schwankten zwischen 7.000 und 12.500 US-Dollar/Tag. Das sei auch nichts. Panamaxe bewegten sich zwischen 6.500 und 10.000 US-Dollar/Tag.
Es werde weniger Öl gefördert und transportiert. Die Compliance Quote der OPEC-Staaten, also das Maß der Einhaltung der Förderquoten, sei, entgegen früheren Förderquotenlimits, sehr hoch. Einige OPEC-Mitgliedsstaaten würden laut Salamon-Report sogar weniger Öl produzieren als sie dürfen. Und auch die Russen brächten, in Abstimmung mit der OPEC (wo sie kein Mitglied sind), weniger Öl auf den Weltmarkt. „Wir werden uns noch einige Zeit damit abfinden müssen, so die Meinung mancher Marktteilnehmer.“
Quelle: „Tanker & Bulker Report“ der Salamon AG
Die Salamon AG ist ein Investmenthaus und Asset Manager von Vermögensanlagen im Bereich Logistik und Infrastruktur. Seit der Gründung in 2002 wurden Investitionen mit einem Volumen von über 850 Millionen US-Dollar getätigt. Sitz der Gesellschaft ist Dortmund. (TH1)