Threadneedle bevorzugt Aktien gegenüber Anleihen
Ob sich Risikoanlagen nachhaltig entwickeln, hänge zum einen davon ab, ob die Gewinnerwartungen in einem Umfeld global schwächeren Wachstums angemessen sind. Zudem müsse sichergestellt werden, ob der politische Wille vorhanden ist, die anhaltende Schwäche in Regionen wie der Eurozone anzugehen. Schließlich sei zu klären, inwieweit die Entwicklung des seit Sommer um etwa 25 Prozent gefallenen Ölpreises kurzfristiger Natur ist oder länger andauern wird. Dies sind die Indikatoren, die Mark Burgess, Chief Investment Officer bei Threadneedle Investments, seiner Anlage-Strategie zugrunde legt.
Der größte Pluspunkt für Risikoanlagen bestehe darin, dass ein niedrigerer Ölpreis den Konsum und die Industrie in der entwickelten Welt voraussichtlich beflügeln wird, meint Burgess. Die Kehrseite seien aber entsprechend höhere Belastungen und Währungsschwankungen für die Förderländer. Es bliebe abzuwarten, ob der Verfall der Ölpreise langfristig oder nur vorübergehend ist. Sinkende Energiepreise (und eine geringe Inflation) sollten aber dazu führen, dass die Zentralbanken der Industrienationen mindestens bis zum zweiten Halbjahr des nächsten Jahres unter keinem oder nur geringem Druck stehen, die Zinsen zu erhöhen.
Unter diesen Voraussetzungen bevorzugt Threadneedle Aktien gegenüber Anleihen. Allerdings werde der Investmentmanager sein Engagement angesichts der Unsicherheit bei Wachstum und Politik erst dann erhöhen, wenn mehr Klarheit über die Gewinnentwicklung bestehe und die Bewertungen günstiger seien. Bei dem derzeitigen Renditeniveau in Staatsanleihen von Kernländern zu investieren, ergebe für Threadneedle keinen Sinn.
Quelle: Marktkommentar Threadneedle
Threadneedle Investments ist ein britischer Investmentmanager mit Sitz in London. Das 1994 gegründete Unternehmen ist seit 2003 eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des amerikanischen Finanzdienstleisters Ameriprise Financial. Threadneedle verwaltet ein Vermögen in Höhe von 107,4 Milliarden Euro für Privatanleger, Unternehmen, Pensionsfonds, Versicherungen und Dachfonds. (Stand: 31. Dezember 2013) (JZ1)