Top-7-Büromärkte: Hausse bei Anfragevolumina, Baisse bei Flächenumsätzen
Erstmals seit dem zweiten Quartal 2021 kletterte der deutsche Top-7-Büroflächenumsatz laut Gewerbeimmobiliennetzwerk German Property Partners (GPP) nicht weiter nach oben. Stattdessen ging er im ersten Quartal 2023 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 28 Prozent zurück. Unternehmen und Eigennutzer kamen in diesem Zeitraum insgesamt auf 562.600 Quadratmeter.
Andreas Rehberg, Sprecher von GPP, erklärt dazu: „Bei der Interpretation dieser Zahlen sind mehrere Umstände zu berücksichtigen: Erstens zeigt sich der Arbeitsmarkt anhaltend robust, es gibt so viele offene Stellen wie noch nie. Außerdem bleibt das Büro trotz neuer Arbeitswelten der kommunikative Dreh- und Angelpunkt von Unternehmen und Institutionen, die Nachfrage ist also weiterhin hoch. Das spiegelt sich auch im großen Anfragevolumen bei unseren Partnern und uns wider. Während in den vergangenen Jahren viele Großunternehmen ihre Umzugspläne umgesetzt haben, dominieren nun vor allem Mittelständler die Nachfrage, zeigen sich aber zögerlicher bei der finalen Entscheidungsfindung. Zudem ist das erste Quartal üblicherweise eher umsatzschwach.“ Einzig Berlin entzog sich im ersten Quartal mit plus vier Prozent dem rechnerischen Abwärtstrend beim Flächenumsatz. Hierzu trug insbesondere der mit 58 Prozent hohe Anteil großflächiger Anmietungen über 5.000 Quadratmeter bei. Das Minus an den anderen Standorten lag zwischen 22 Prozent in Hamburg und 56 Prozent in Stuttgart. Der Grund: fehlende Eigennutzergeschäfte und Großabschlüsse. Mit 125.000 Quadratmetern kam Berlin im Top-7-Vergleich auch auf den höchsten Flächenumsatz. Hamburg zog mit einem Ergebnis von 105.000 Quadratmetern erstmals an München mit 102.000 Quadratmetern vorbei. Abgesehen von Berlin und Stuttgart spielten Eigennutzer an den Top-7-Standorten so gut wie keine Rolle, entsprechend ging die auf sie entfallende Fläche im Vorjahresvergleich von rund 102.000 Quadratmeter auf nun 37.000 Quadratmeter zurück.
Besonders stark zugelegt haben sowohl die Durchschnitts- als auch die Spitzenmieten in Düsseldorf, Hamburg und Köln. Die Stadt an der Düssel verzeichnete bei der Spitzenmiete mit einem Rekordplus von 33 Prozent auf nun 38,00 Euro pro Quadratmeter monatlich ein neues Rekordhoch. Sind an den Top-7-Standorten auch künftig zentrale, hochwertige Flächen verfügbar, rechnet GPP mit stabilen bis weiter steigenden Spitzen- und Durchschnittsmieten. Die Top-7-Leerstandsquote hat sich im Vorjahresvergleich von 4,9 Prozent auf nun 5,2 Prozent erhöht. In Köln waren im ersten Quartal mit einer Leerstandsrate von 3,0 Prozent kurzfristig am wenigsten Büroflächen verfügbar, in Frankfurt mit 8,4 Prozent und in Düsseldorf mit 8,1 Prozent am meisten. In Köln und Frankfurt ging die Angebotsreserve jeweils um sechs Prozent zurück. Untervermietungen spielten besonders in Berlin, Düsseldorf und Frankfurt eine Rolle. Gebaut wird auch 2023 und 2024, das Top-7-Fertigstellungsvolumen belief sich Ende März auf 3,10 Millionen Quadratmeter. Hiervon waren 52 Prozent vertraglich gebunden. (DFPA/mb1)
German Property Partners (GPP) ist ein deutschlandweites Netzwerk lokal führender Gewerbe-Immobiliendienstleister. Dazu gehören Grossmann & Berger, Anteon Immobilien, Greif & Contzen Immobilien, Blackolive und E & G Real Estate.