Top-7-Industrie-/Logistikmärkte: Logistikmieten steigen trotz Konjunkturrückgang
Nachfrageüberhang, steigende Spitzenmieten und Grundstückspreise – „der Markt für Industrie- und Logistikimmobilien kommt bisher besser als gedacht durch das konjunkturell schwierige Fahrwasser. Noch vor wenigen Jahren galt die Assetklasse unter vielen Investoren als diejenige, die von einem Konjunkturrückgang am stärksten betroffen sein wird“, sagt Andreas Rehberg, Sprecher des Gewerbeimmobiliennetzwerkes German Property Partners (GPP). „Jetzt, wo die Wirtschaft mehrere Krisen gleichzeitig durchlebt, sind die Marktindikatoren in diesem Segment aber in wesentlichen Bereichen positiv.“
Die Entwicklung von Spitzenmieten, Grundstückspreisen und Spitzenrenditen an den Top-7-Standorten in Deutschland haben die GPP-Unternehmen Anteon Immobilien, E & G Real Estate, Greif & Contzen Immobilien und Grossmann & Berger in einer Datenübersicht zusammengestellt. „Verschiedene Faktoren treiben derzeit trotz Konjunkturrückgang die Nachfrage nach Logistikflächen an den Top-7-Standorten: die stetig steigende Bedeutung von E-Mobilität und Online-Handel, die Rückkehr zur Lagerhaltung aufgrund gestörter Lieferketten sowie weitere Umstrukturierungen in der Industrie. Das Ergebnis ist anhaltender Flächenmangel an allen Top-7-Standorten“, erklärt Rehberg. Insbesondere in und um Stuttgart und Düsseldorf sei die Flächennachfrage auf sehr hohem Niveau. Schon zum Halbjahr war infolgedessen ein deutlicher Anstieg der Spitzenmieten festzustellen. In der zweiten Jahreshälfte habe sich dieser Trend weiter verstärkt, sowohl in den Kernstädten als auch im Umland. Für das Stadtgebiet verzeichnete Köln den deutlichsten Anstieg um über ein Drittel (plus 34 Prozent) gegenüber dem Vorjahr auf 8,00 Euro pro Quadratmeter monatlich. Auch in Hamburg (plus 15 Prozent auf 7,50 Euro pro Quadratmeter monatlich) und Düsseldorf (plus 14 Prozent auf 7,30 Euro pro Quadratmeter monatlich) lag die prozentuale Steigerung im zweistelligen Bereich. In allen Top-7-Kernstadtgebieten beträgt die Spitzenmiete inzwischen über 7,00 Euro pro Quadratmeter monatlich. Die höchsten Mieten zahlen Industrie- und Logistikunternehmen in München mit aktuell bis zu 8,60 Euro pro Quadratmeter monatlich. Im Umland fiel der Anstieg der Spitzenmieten in Hamburg (plus 18 Prozent auf 6,50 Euro pro Quadratmeter monatlich) am deutlichsten aus. In der Region Stuttgart wird weiterhin die höchste Miete außerhalb des Stadtgebiets realisiert (8,20 Euro pro Quadratmeter monatlich, plus 15 Prozent). Im zweiten Halbjahr nahmen die Spitzenrenditen in der Folge wieder zu. Im Durchschnitt liegen sie zum Jahresende rund 0,51 Prozent-Punkte über dem Vorjahreswert. Am stärksten stieg die Spitzenrendite für Logistikimmobilien in Frankfurt um 0,70 Prozent-Punkte auf nun 3,90 Prozent an.
Nach Einschätzung von GPP dürften die Spitzenmieten auch in den kommenden Monaten auf dem hohen Niveau bleiben und könnten wegen des Konkurrenzdrucks um die wenigen Flächen an manchen Standorten sogar noch steigen. Für die Renditen erwartet GPP bereits in den ersten Monaten des neuen Jahres weitere Anstiege. Für die Grundstückspreise ist aufgrund des knappen Angebots keine Entspannung in Sicht.
German Property Partners (GPP) ist ein deutschlandweites Netzwerk lokal führender Gewerbe-Immobiliendienstleister. Dazu gehören Grossmann & Berger, Anteon Immobilien, Greif & Contzen Immobilien, Blackolive und E & G Real Estate.